Juncker warnt vor Grexit-Attacke
Irgendwie ist diese Meldung untergegangen: Kommissionschef Juncker hat davor gewarnt, dass angelsächsische Investoren den Euro attackieren könnten, wenn Griechenland aus dem Euro ausscheidet.
Ein “Grexit” komme nicht in Frage, sagte Juncker bereits am Montag in Leuven bei Brüssel. Wenn es aber doch zum Bruch kommen sollte, hätte dies schlimme folgen. Zitat von Reuters:
If Greece left the euro zone, the “Anglo-Saxon world” would try everything to break up the single currency area, he added.
Unsere Medien haben das kaum aufgegriffen. Die “FAZ” erwähnt Junckers Bemerkung nur im Rande, nennt sie eine “kuriose Warnung”. Dabei ist es das, was die Märkte bewegt…
Mehr zu Eurokrise und Grexit hier und hier
Peter Nemschak
6. Mai 2015 @ 07:26
@Der Dicke Es ist alles eine Frage der Größenordnung. Ein Ausscheiden Griechenlands wäre für die Union kein wirkliches wirtschaftliches Problem. Allerdings würde der Glaube an ein vereintes Europa einen Rückschlag erleiden. Es wird interessant sein zu beobachten, welches Wirtschaftsmodell sich auf Dauer als “alternativenlos” durchsetzen wird. Bisher scheinen die Alternativen eher ratlos zu sein.
thewisemansfear
5. Mai 2015 @ 21:53
@ebo
Hier, Wasser auf deine Mühlen. Ambrose Evans-Pritchard im telegraph über den deutschen Überschuss: “Brussels told Germany to do its “homework” a year ago, but recoiled from taking any action. We will see if Jean-Claude Juncker’s commission does any better this time.
If not, cynics might justifiably conclude that big countries play by their own rules in Europe, and that Germany can defy all rules.”
http://www.telegraph.co.uk/finance/comment/ambroseevans_pritchard/11584031/Germanys-record-trade-surplus-is-a-bigger-threat-to-euro-than-Greece.html
Nemschak
5. Mai 2015 @ 18:32
Gegen die EZB ist die BOE ein Zwerg, was die Währungsreserven betrifft.
ebo
5. Mai 2015 @ 18:52
Juncker meinte vermutlich nicht die EZB und den Wechselkurs, sondern neue spekulative Attacken auf Länder wie Portugal oder Italien, why not Finland?
Peter Nemschak
5. Mai 2015 @ 20:15
Auch in diesem Fall würde die EZB “whatever it takes….” Euro praktisch ad infinitum drucken. Letztlich wird Griechenland die Bedingungen der Gläubiger mangels besserer, d.h. angenehmerer Alternativen, weitgehend erfüllen müssen. Es gibt Länder in der EU, in denen der Lebensstandard geringer als in Griechenland ist.
ebo
5. Mai 2015 @ 21:30
Das macht die EZB ja bereits, siehe QE
DerDicke
6. Mai 2015 @ 06:35
Die Zentralbank von Simbabwe hat auch “ad infinitum” gedruckt. Die Schweiz hat es versucht und dann doch kalte Füße bekommen.
Die Möglichkeiten einer Zentralbank sind beschränkt! Außer man nimmt die völlige Zerstörung der eigenen Währung oder ihre komplette Fremdbestimmtheit in Kauf.
Peter Nemschak
5. Mai 2015 @ 15:38
Gegen die EZB zu spekulieren wäre ein höchst riskantes Unterfangen. Daher erscheint die Aussage von Juncker wenig glaubwürdig.
ebo
5. Mai 2015 @ 16:47
Die EZB hat ihr Pulver verschossen, fürchte ich.
Nemschak
5. Mai 2015 @ 18:29
Um die Währung zu verteidigen, d.h. Euro gegen USD zu kaufen, um den Euro zu stützen,hat die EZB praktisch unbegrenzt tiefe Taschen.
DerDicke
5. Mai 2015 @ 16:48
Echt? Was kann die EZB was die BOE nicht konnte?
http://de.wikipedia.org/wiki/Pfundkrise
Abgesehen davon, dass die EZB die Zentralbank eines nicht existenten Staates ist. Und dass die Führer der Mitgliedsländer dieses Staatenbundes nur darin einig sind, dass sie sich uneinig sind?