Jourova: Kein Rechtsstaats-Verfahren gegen Ungarn wegen LGBT

EU-Kommissionschefin von der Leyen sprach von einer “Schande” und kündigte harte Maßnahmen gegen Ungarns homophobe Jugenschutz-Gesetze an. Doch nun rudert die Brüsseler Behörde zurück: Ein Rechtsstaats-Verfahren werde es deswegen nicht geben.

Dies erklärte die zuständige EU-Kommissarin Vera Jourova auf Nachfrage von Journalisten. Man setze sich zwar für die Rechte der LGBT ein, sagte sie. Diese fielen aber nicht in den Anwendungsbereich der EU-Regeln zum Rechtsstaat.

Der neue Rechtsstaats-Mechanismus ist auf das EU-Budget und den Corona-Aufbaufonds zugeschnitten, nicht aber auf spezifische Bevölkerungsgruppen. Sanktionen sind nur dann vorgesehen, wenn die korrekte Verwendung von EU-Geldern gefährdet ist.

Dies lässt sich bei dem strittigen Gesetz offenbar nicht zeigen. Damit liegen aber auch die Grünen falsch, die behaupten, die EU könne Ungarns Rechtsableger Viktor Orban doch einfach den Geldhahn zudrehen. Sogar Kanzlerkanidatin Baerbock verbreitet das.

Doch so einfach ist es eben nicht…