Ist Genosse Trend zurück?
Nach dem Achtungs-Erfolg bei der Parlamentswahl in Spanien sehen sich die Sozialdemokraten europaweit im Aufschwung. Ist Genosse Trend zurück?
“Das gibt einen kräftigen Schub auch für die Europawahl”, sagte SPE-Generalsekretär Achim Post. Der Sieg von von Ministerpräsident Pedro Sanchez zeige, dass mit den Sozialdemokraten zu rechnen sein.
Der deutsche Europaabgeordnete Jens Geier bläst in dasselbe Horn. Spanien sei bereits der zweite Erfolg binnen weniger Wochen. Schließlich hätten die Sozialdemokraten auch in Finnland gesiegt.
Doch der Jubel ist mit Vorsicht zu genießen. In Finnland lagen die Genossen nur wenige tausend Stimmen vor der rechten Finnen-Partei. Und in Spanien ziehen sogar Rechtsextreme ins Parlament ein.
In beiden Ländern reicht es für die Sozis nicht allein zum Regieren – sie sind auf Partner angewiesen und dürften komplizierte und wacklige Koalitionen eingehen.
Zum Vorbild für die Europawahl taugt das alles nicht. Allenfalls lässt sich sagen, dass die europäischen Sozialdemokraten das tiefe Tal der Tränen durchschritten haben.
Um eine echte Trendwende hinzulegen, müssten sie aber auch wieder in Deutschland und Frankreich zulegen. Und davon ist bisher nichts zu sehen…
Mehr zur Europawahl hier, aktuelle Wahlumfragen und Projektionen hier
Peter Nemschak
29. April 2019 @ 15:47
In Deutschland ist Grün in, egal für welche Politik sie stehen. Hauptsache ist der Protest. Klimaschutz plus SUV für den Verkehrsdschungel in den Städten.
Holly01
30. April 2019 @ 10:28
Die FDP hatte öhm .. 18% .. oder so was?
Die Leute suchen verzweifelt irgend jemanden der ihre Interessen vielleicht vertritt.
Die Leute suchen verzweifelt jemanden der dem Establishment endlich sagt, wie Schei**e die sind.
Das sind Zeiten wo Leute mit lustigen (Oberlippen-) Bärten und bescheuerten Scheitel Frisuren Konjunktur haben
Verzweiflung ist ein ziemlich guter Begriff für das Parteienspektrum, wenn man Wähler ist ….
vlg
Peter Nemschak
29. April 2019 @ 12:15
Nationale Wahlen sind für die Europawahl genauso wenig repräsentativ wie Landeswahlen für die Bundeswahl. Was die Menschen in den Mitgliedsländern bewegt ist ebenso heterogen wie die ganze EU.
ebo
29. April 2019 @ 12:34
Die Europawahl setzt sich aus 28 nationalen Wahlen zusammen. Deshalb sind auch Finnland und Spanien relevant.
Peter Nemschak
29. April 2019 @ 14:34
Rotwähler in Spanien und Finnland könnten bei den Europawahlen grün wählen oder zu Hause bleiben.
ebo
29. April 2019 @ 15:27
Gilt genauso für die Braunwähler. Am ehesten werden aber wohl die Schwarzen zu Hause bleiben: Weber zieht nicht, Merkel stützt nicht, die Wähler wollen dem schwarzen Establishment einen Denkzettel erteilen, sagt sogar Bertelsmann.
Holly01
29. April 2019 @ 14:02
Das ist nur bedingt richtig.
Die Menschen bewegt die Destabilisierung ihrer Gesellschaften, die Verarmung breiter Bevölkerungsschichten, die Kriegsgefahr und die Zerstörung der Natur nur damit sich 200 Familien die Taschen noch voller stopfen können.
Das ist übrigens EU weit so und die Menschen wissen auch ziemlich genau wer uns mit dem Ganzen Kram “beglückt”.
Dieses Unterdrücken von Information bei gleichzeitiger Desinformation ist auch EU weit und auch das nehmen die Menschen durchaus wahr.
So heterogen ist das Alles nicht mehr, wir haben nämlich sehr global alle das selbe Problem, es fängt mit U an und härt mit A auf, hat 3 Buchstaben, Sie dürfen gerne raten ^^
vlg
Kleopatra
30. April 2019 @ 08:12
Die klassische Antwort hierauf ist die Theorie der „second-order election“: d.h. man benutzt die „zweitrangige“ Wahl, um seinen Ärger auszudrücken (bzw. wählt ins EP eine radikale Partei, für die man bei einer wirklich wichtigen Wahl nicht stmmen würde). Aber auch dann sind ja nationale und europäische Wahlen erst recht gekoppelt, obwohl unterschiedlich gewählt wird. Ich sehe keinen Grund, weshalb jemand bei verschiedenen Wahlen unterschiedliche ideologische Ausrichtungen haben sollte.