Industriepolitik absurd
Gerade eine Woche ist es her, dass EU-Industriekommissar Tajani sein Konzept für eine „Renaissance“ der Industrie vorstellte. Gemeint war natürlich auch eine italienische Renaissance, Tajani ist Italiener.
Nun kommt raus, dass Fiat seinen Firmensitz in die Niederlande verlegt. Wegen der günstigeren Steuern. Dabei gab es natürlich auch mal einen EU-Plan gegen Steuerflucht
Und was sagt die EU-Kommission? Nichts. Sie hat ihre Arbeit getan, was daraus wird, müssen die Mitgliedstaaten sehen… – Mehr hier
Tim
30. Januar 2014 @ 08:54
Steuerwettbewerb ist Industriepolitik. Man muß nur mal in die Schweiz schauen, wo die Kantone untereinander in einem extrem scharfen Wettbewerb stehen. Steuerharmonisierung und ähnlich feuchte Träume der Bürokraten werden die europäische Industrielandschaft nicht bunter machen.
Die meisten europäischen Staaten geben viel zu viel Geld schlecht aus. Steuerwettbewerb ist das einzig funktionierende Sicherheitsnetz dagegen.
Peter Nemschak
30. Januar 2014 @ 17:38
Leider haben Sie recht. In Österreich funktioniert der Föderalismus anders als in der Schweiz: der Bund beschließt Steuern, die im Wege des Finanzausgleichs an die Länder fließen, welche über die Ausgaben bestimmen. Dass so ein System der Sparsamkeit auf Länderebene nicht gerade förderlich ist, liegt auf der Hand. In Italien kommt erschwerend dazu, dass es seinen Arbeitsmarkt noch nicht reformiert hat. Italien schützt Menschen, die Arbeit haben, besonders streng, so dass sich Unternehmen zweimal überlegen, bevor sie Arbeitslose einzustellen. Gibt es Staaten in Europa, die dieses Problem fairer gelöst haben? Wenn ich mich nicht irre, gehört Dänemark zu diesen Ländern.
thewisemansfear
29. Januar 2014 @ 22:38
Wenn die Politik kein Einsehen hat, dass durch (Steuer-)Dumpingwettläufe Konzentrationsprozesse in Gang gesetzt werden, an deren Ende es wenige Gewinner und viele Verlierer gibt, dann nimmt die Geschichte weiter unaufhaltsam ihren Lauf…