In der Sicherheitsstrategie fehlt der größte Angriff auf deutsche Interessen

Wehrhaft. Resilient. Nachhaltig: So wirbt die neue nationale Sicherheitsstrategie für “integrierte Sicherheit für Deutschland”. Doch der wichtigste Angriff seit Beginn des Ukraine-Kriegs fehlt: Nordstream.

Die deutsch-russische Gaspipeline, die im Herbst 2022 gesprengt wurde, wird in dem 74 Seiten starken Dokument mit keinem Wort erwähnt. Dabei will die neue Strategie auch “kritische Infrastruktur” schützen.

Kritische Infrastrukturen sind lebensnotwendig und vermehrt erheblichen Bedrohungen und Störungen ausgesetzt”, heißt es auf Seite 25. “Für die Versorgungs- und Wirtschaftssicherheit Deutschlands hat dabei die maritime Dimension, über und unter Wasser, eine besondere Bedeutung.

Die “maritime Dimension” war auch bei Nordstream sehr wichtig, denn die Röhre liegt in der Ostsee. Die Passage wirkt so, als habe die Bundesregierung daran gedacht – es jedoch nicht gewagt, sie zu erwähnen. Dann würden sich wohl zu viele Fragen stellen.

Zum Beispiel jene, was denn aus den Ermittlungen nach den Tätern geworden ist. Oder, auch, wie die Verantwortlichen bestraft werden sollen. Neuerdings streuen die USA ja das Gerücht, es seien die Ukrainer gewesen…

Darauf wollte die Regierung offensichtlich nicht eingehen. Aber eine Sicherheitsstrategie zu schreiben, in der der seit Jahrzehnten größte Angriff auf die wichtigste Energie-Infrastruktur fehlt – und das mitten im “Energiekrieg” – ist schon ein starkes Stück…

Siehe auch “Nordstream: USA belasten Ukraine”

P.S.  Schweden stehe kurz vor der Aufklärung der Anschläge auf Nordstream, meldet “telepolis”. Wer es war, wollte man in Stockholm leider noch nicht verraten…