“Impf-Protektionismus”: Australien schmiedet Allianz gegen die EU

Das Debakel um AstraZeneca zieht immer weitere Kreise. Nachdem Italien ein Exportverbot für Impfstoffe der Firma nach Australien verhängt hatte, schlägt der Kontinent nun zurück – und schmiedet eine Allianz gegen den “Impf-Protektionismus”.

Australien plane, mit Kanada, Japan, Norwegen und Neuseeland zusammenzuarbeiten, um die EU zu drängen, ihre Meinung zu ändern, sagte Handelsminister Tehan.

Kanada gehört zu den engsten Partnern der EU. Mit Japan hat Brüssel die bis dato größte Freihandelszone der Welt gegründet.

“Je mehr wir kollektiven Druck auf sie ausüben können, desto mehr werden sie erkennen, dass das, was sie tun, falsch ist“, droht der australische Minister.

Er sei “unglaublich enttäuscht” über die Entscheidung Italiens, den Export von 250 000 Dosen des Vakzins von Astrazeneca zu blockieren, so Tehan. Es bestehe die Sorge, dass die EU auch künftige Lieferungen zurückhalten könne.

Italiens Premier Draghi betonte, das Ausfuhrverbot sei nicht gegen Australien gerichtet. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen stellte sich hinter Italien. Sie sei es leid, dass die EU immer zum Sündenbock gemacht werde, sagte sie.

Vielleicht sollten sich die EU-Chefs mal fragen, ob sie daran nicht irgendwie selbst schuld sind?

Siehe auch “Protektionistisch, nationalistisch, ignorant: Das Ausland hält der EU den Spiegel vor”