Hat die Ukraine auch die TurkStream-Pipeline angegriffen?

Russland behauptet, die Ukraine habe die TurkStream-Pipeline angegriffen, über die russisches Gas via Türkei nach Osteuropa fließt. Die EU und die Nato schweigen.

Die ukrainische Armee habe am Samstag versucht, eine Verdichterstation der Gaspipeline in der Region Krasnodar im Süden Russlands mit neun Drohnen zu attackieren, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

Alle Drohnen seien abgeschossen worden. Ziel des Angriffs sei es gewesen, “die Gaslieferungen an europäische Länder zu unterbrechen”, erklärte das Ministerium. Der Kreml warf der Ukraine “Energieterrorismus” vor.

Außenminister Lawrow setzte heute noch einen drauf: “The US continues to engage in energy terrorism against its EU ‘allies’ — first by ordering the destruction of the Nord Stream pipeline, and now by ordering Ukraine to attack the TurkStream pipeline”.

Das sind harte Vorwürfe. Sogar Reuters und andere westliche Medien berichten. Doch die EU schweigt. Zwar sei “jeder Angriff auf die Energieinfrastruktur besorgniserregend”, heißt es in Brüssel. Man habe deshalb aber nicht mit Kiew gesprochen.

Auch die Nato mauert. Generalsekretär Rutte verlor bei einem Hearing im Europaparlament kein Wort über TurkStream. Umso mehr warnte er vor angeblichen “hybriden Bedrohungen” aus Russland, die die Infrastruktur träfen.

Doch komisch – immer wenn es um die Infrastruktur geht, die Europa mit russischem Gas versorgt, schweigen unsere Verantwortlichen. Das war bei Nordstream schon so, das ist bei TurkStream nicht anders.

Die EU und die Nato gehen nicht einmal deutschen Berichten nach, wonach die Ukraine für das Attentat auf Nordstream verantwortlich sein soll. Diese Untätigkeit könnte in Kiew als Freibrief verstanden werden…

Siehe auch “Die nächste Energiekrise”