Die nächste Energiekrise, die nächste Kampfzone & Selenskyj will L.A. retten

Die Watchlist EUropa vom 14. Januar 2025 – Heute mit News und Analysen zur Energiepolitik, zur Nato und zur Brandkatastrophe in Los Angeles

Nach den jüngsten, unilateralen US-Sanktionen gegen russische Energiekonzerne ist der Ölpreis in die Höhe geschnellt. Mittlerweile liege er in Deutschland so hoch wie seit fünf Monaten nicht mehr, meldet der “Spiegel”.

“Die neuen US-Sanktionen gegen die russische Ölindustrie gingen weiter als erwartet“, schrieb Analyst Martijn Rats von der Bank Morgan Stanley. Es werde einige Zeit dauern, diese Maßnahmen zu verdauen. Für eine gewisse Zeit gebe es das Risiko, dass das Ölangebot zurückgehe.

Auch der Gasmarkt ist in Aufruhr. Hier ist es das Ende des russischen Gastransfers durch die Ukraine, das für Wirbel sorgt. Denn die EU wird dadurch noch abhängiger von Flüssiggas made in USA. Europa droht ein Kampf um Erdgaslieferungen, meldet das “Luxemburger Wort”.

Brüssel klatscht Beifall

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In diesem Jahr werde es in Europa sicherlich eine Energielücke geben, sagt Francisco Blanch, Rohstoffstratege bei der Bank of America. „Das bedeutet, dass all das zusätzliche LNG, das in diesem Jahr weltweit in Betrieb genommen wird, dazu dienen wird, die Lücke im russischen Gas auszugleichen.“

Um seinen prognostizierten Bedarf zu decken, wird Europa bis zu zehn Millionen Tonnen LNG pro Jahr zusätzlich importieren müssen – etwa zehn Prozent mehr als 2024. Gleichzeitig dürfte der Preis steigen – Donald Trump hat bereits neue Strafzölle und Sondergebühren angedroht.

Und was macht die EU? Sie trägt die Sanktionen der USA ebenso mit wie den Gasstopp der Ukraine. Sechs EU-Länder fordern sogar, den gegen Russland verhängten Ölpreisdeckel weiter abzusenken, was die Profite für Moskau drücken, aber auch das Angebot auf dem Weltmarkt verknappen würde.

Die Rechnung wird teuer

Europa schießt sich mal wieder selbst ins Knie – und merkt es nicht einmal. Denn die EU hat keine Politiker, die willens oder in der Lage wären, europäische Interessen unabhängig von den USA bzw. der Ukraine zu vertreten.

Die neue EU-Spitze tut das Gegenteil: Sie bindet uns immer enger an Kiew und Washington – auf Gedeih und Verderb. Wenn nicht alles täuscht, werden wir es bald wieder an der Strom- und Heizrechnung merken…

Siehe auch Biden dreht weiter an Sanktions-Schraube – Wagenknecht kontert

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News & Updates

  • Die nächste Kampfzone der Nato. Während Nato-Kritiker in der EU unerwartet Zulauf erhalten, plant das US-geführte Militärbündnis schon die nächste Ausweitung der Kampfzone. Nach der Ukraine, für die sie sich im wahrsten Sinne des Wortes verkämpft hat, will die Allianz nun auch noch in der Ostsee Flagge zeigen. Der offizielle Grund lautet, dass man Unterseekabel schützen müsse. In der Praxis dürfte es aber auch darum gehen, die Ostsee nach dem Beitritt Finnlands und Schwedens endgültig zum “Nato-Meer” zu machen und die russische Flotte in Bedrängnis zu bringen…
  • Schallenberg gelobt EU-Treue. Bei einem Besuch in Brüssel hat Österreichs Interims-Kanzler Schallenberg versucht, Sorgen um den außenpolitischen Kurs seines Landes zu zerstreuen.  „Österreich ist & bleibt ein verlässlicher und starker Partner in Europa und der Welt“, erklärte er. Dies werde auch für eine mögliche Regierung aus ÖVP und FPÖ gelten.
  • Streiks legen Brüssel lahm. Aus Protest gegen geplante Rentenkürzungen haben die belgischen Gewerkschaften am Montag Brüssel lahmgelegt. Viele Züge fielen aus, am Flughafen wurde jeder zweite Flug gestrichen. Die Kürzungen sind mit Rücksicht auf die neuen Schuldenregeln der EU geplant. Im Februar soll es einen weiteren Protesttag geben…

Das Letzte

Selenskyj will Los Angeles retten. Nachdem er Drohnen und wohl auch Kämpfer nach Syrien geschickt hat, will der ukrainische Staatschef Selenskyj nun auch noch Los Angeles helfen. 150 Feuerwehrleute stünden bereit, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache, in er er sich wieder einmal als Heilsbringer für die ganze Welt präsentierte. Dabei hat sein “großzügiges” Angebot einen bitteren Hintergrund: Die Feuerwehren von L.A. haben in den vergangenen Jahren selbst Hilfsgüter in die Ukraine geschickt, um Solidarität mit dem attackierten Land zu zeigen. Damals hieß es, das Material sei überzählig – nun fehlt es an allen Ecken und Enden, und einige Stadtviertel von L.A. sind stärker zerstört als Kiew…

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