Giegold – Wagenknecht 1:3
Ist der Euro noch zu retten? Dazu gab es heute eine Debatte beim taz.lab in Berlin. Auf dem Podium S. Giegold von den Grünen, S. Wagenknecht von der Linken und Finanzexperte M. Hellwig.
Wagenknecht ging gleich in die Offensive, indem sie ungleiche Vermögensverteilung, Bankenkrise und wirtschaftliche Ungleichgewichte thematisierte. Drei Volltreffer.
Giegold argumentierte ziemlich defensiv. Aber mit seiner Warnung vor Renationalisierung und einem Plädoyer für solidarische europäische Lösungen machte er einen Punkt.
Am meisten hat mich Hellwig überzeugt. Er warnte vor der japanischen Krankheit (zehn Jahre Deflation bzw. Stagnation) und vor dem wachsenden Nationalismus, auch in Deutschland.
Japan konnte die Krise überstehen, weil es als Land zusammenhielt, so Hellwig. Wenn sich in Europa aber der Nationalismus breit macht, dann droht der Eurozone doch noch der Zerfall…
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winston
14. April 2014 @ 00:53
Der Euro führt Linke Politik ab absurdum und ist eine Tickende Zeitbombe.
Jugendarbeitslosigkeit in Spanien und Griechenland bei 60%, Kindersterblichkeit in Griechenland bei 43%, in Griechenland und Portugal ereignet sich mittlerweile schon fast im Wochentakt ein Selbstmord, das sind Länder die dieses Phänomen vor 2008 kaum kannten.
Wenn das der Preis des Euros ist, muss man klar und deutlich nein sagen und dieses Menschenverachtende Projekt so schnell wie möglich stoppen.
Der Euro hinterlässt eine hässliche Spur von Verzweiflung, Elend und Tod.
Ungefähr so klangen die Worte von Fritz Bolkenstein ein überzeugter Euro Befürworter der zum Euroskeptiker mutiert ist.
Die Politische Debatte geschieht heute nicht mehr zwischen Links und Rechts, sondern zwischen Elite und Fussvolk.
Johannes
13. April 2014 @ 14:36
Japan??? Wo geht es mit DER Finanzpolitik dem Land gut? Mal wieder zu tief ins Bierglas geschaut oder wie. Oh auch gut “Plädoyer für solidarische europäische Lösungen ” – Der Grüne zeigt seine böse Fratze, er will uns Bürgern per Zwang alle Schulden der anderen aufhalsen. Das nennen die Grünen übrigens Demokratie 😉 . Die Banken würden sich sicher über die grüne Politik freuen *ggg.
Per Zwang gegen die eigenen Bürger agieren, ist das nicht anti-europäisch? Die Grünen sind anti-europäisch (ich habs ja immer gewusst hahaha).
Videomitschnitt wäre trotz des grünen Politikers interessant (hey wären Euro-Bonds und die Euromärchengeschichten nicht würde ich grün wählen!)
auchegal
13. April 2014 @ 04:24
Was bitte ist “Renationalisierung”? Meint ihr damit die Beseitigung der faschistischen EU-Rätediktatur?
Diese Beseitigung wird so oder so kommen. Versprochen!
Peter Nemschak
15. April 2014 @ 17:20
Was ist eine faschistische Rätediktatur? Bisher war mir nur der Ausdruck eierlegende Wollmilchsau geläufig, wenn es um die Erwartungen mancher Bürger an die EU ging. Was den Trend zur Renationalisierung betrifft, stimme ich EBO voll zu. Ich bin schon neugierig, wie hoch die Wahlbeteiligung bei den Wahlen zum Europaparlament sein wird. Ich fürchte, sie wird gering ausfallen und jene begünstigen, die ihre Wähler besser mobilisieren können.
ebo
12. April 2014 @ 23:27
Das hat mit Nationalismus nichts zu tun, nur mit politischer Analyse. Ein altern Nationalstaat kann eine Krise besser durchstehen als eine historisch junge Union wie die Eurozone, die noch dazu durchs Fieber der Renationalisierung geht (und der fast alle Mittel fehlen, Krisen abzuwehren)
DerDicke
12. April 2014 @ 19:23
Japan konnte also die Krise überstehen, weil es “als Land zusammenhielt” – klingt für mich nationalistisch. Und wir sollen die Krise mit Hilfe des ZK in Brüssel überstehen? Gott steh uns bei! Und das sage ich, der ich Atheist bin!
Japan geht im Moment übrigens wirtschaftlich gerade den Bach runter, und das nicht (nur) wegen Fukushima….