Frankreich, bitte aufwachen!?
Nach deutschen Ökonomen, Politologen und Juristen haben nun auch Franzosen einen Appell zur Reform der Eurozone vorgelegt. Es ist ein Weckruf für Präsident Hollande.
Ähnlich wie die “Glienicker Gruppe” fordert auch die neu gegründete “Eiffel”-Gruppe mehr Integration mit dem Ziel einer politischen “Euro-Gemeinschaft” – sprich: einer Föderation.
Im Mittelpunkt steht aber die Forderung, Frankreich müsse sich wieder mehr für Europa engagieren. Hollande soll die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und Berlin bei Reformen helfen.
Kling gut, geht aber ein wenig an der Sache vorbei. Schließlich hat Kanzlerin Merkel Frankreich bewusst ausgebootet, um mit AAA-Staaten ihr eigenes Ding zu machen.
Und Hollande hatte viele gute Ideen als er noch Kandidat war. An wem sind die nochmal gescheitert? – Mehr hier, zu Glienecke hier
Benno
15. Februar 2014 @ 19:22
“Frankreich müsse sich wieder mehr für Europa engagieren”.
Europa oder die Eurozone?
Ich denke, “mit mehr Integration” mehr Sozialisierung von Schulden gemeint, aber so, dass Frankreich seine Souveränität nicht aufzugeben hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Franzosen wegen dem Euro ihre Souveränität aufgeben, um mehr Integration zu haben. Was würden die Franzosen und die Gewerkschaften davon halten, wenn die Souveränität beschnitten wird?
Was man wohl will ist: weiter so wie seit den 80er Jahren: nämlich immer geringere Quentchen Wachstum mit immer gigantischeren Schulden zu erkaufen. Und dazu noch die Schulden vergemeinschaften, unter dem Mäntelchen von “mehr Europa”, mehr “Integration”. Da kann man noch ein paar Jahre mehr Schulden machen. Andere Ideen/Visionen als die althergebrachten Schuldenerhöhungen (vorzugsweise auf kosten anderer Nationen) sind nicht vorhanden.
ebo
15. Februar 2014 @ 18:23
@Johannes
Hollande hatte vor seiner Wahl einen umfangreichen Wachstumspakt und eine Neuverhandlung des Fiskalpakts gefordert, zudem eine Erweiterung des EZB-Mandats auf Wachstums und Beschäftigungsziele (wie in den USA oder UK). Merkel gestand nur einen “Wachstumspakt” ohne Geld zu, den Rest hat sie erfolgreich abgewehrt. Die GroKo hat dann das deutsche Nein zu Eurobonds zur Staatsräson erhoben. Kurz zuvor hat Schäuble noch Deutschlandbonds eingeführt…
Johannes
15. Februar 2014 @ 17:43
An Deutschland sind keine Euro-Bonds gescheitert, der Süden Europas kann sie alleine einführen, es geht ja angeblich nicht ums deutsche Geld. Aber komischerweise hat der Süden Europa keine Euro-Bonds gestartet, ohne deutsches Geld können die da doch gar nicht mehr leben wie es scheint. Sonst hätten die längst ohne Deutschland Euro-Bonds eingeführt. Ich habe nicht gehört, dass Frau Merkel gegen Euro-Bonds der Süd-Euroländer ist, also, wo bleiben eure Superbonds ohne Deutschland???