Forcierte Abschiebungen: Dobrindt eifert Trump nach

Früher gehörte Deutschland in der Asyl- und Migrationspolitik zu den liberalen Ländern, heute präsentiert sich Bundesinnenminister Dobrindt (CSU) als Scharfmacher. Fast sieht es so aus, als wolle er US-Präsident Trump nacheifern.

Bei einem Treffen mit seinen EU-Amtskollegen in Luxemburg forderte Dobrindt „mehr Härte und Schärfe“: Die EU müsse den 2024 verabschiedeten Asyl- und Migrationspakt weiter „härten und schärfen“.

Außerdem sprach er sich für regelmäßige und systematische Abschiebungen nach Syrien aus. „Wir müssen mit Rückführungen nach Syrien beginnen“, sagte Dobrindt nach dem Ministertreffen.

Dabei gehe es nicht nur um freiwillige Rückkehr, sondern auch um die zwangsweise Rückführung von abgelehnten Asylbewerbern. „Wir wollen mit Straftätern beginnen, doch danach muß es weiter gehen“.

Menschenrechte? Egal!

Auch nach Afghanistan will Dobrindt mehr abschieben – obwohl dort die Taliban herrschen. Menschenrechtliche Bedenken scheint es keine mehr zu geben – im Gegenteil: Der CSU-Politiker schlug sogar Gemeinschaftsaktionen vor.

Deutschland könne Abschiebungen nach Afghanistan für andere EU-Staaten übernehmen, so Dobrindt. „Umgekehrt können vielleicht andere Länder Rückführungen übernehmen, bei denen sie bessere Beziehungen verhandelt haben über Rückübernahmen“.

Welche Länder könnten das sein – vielleicht Algerien, Libyen und Ägypten? Da ist ja Italiens Regierungschefin Meloni dran, für die Dobrindt auch ein Faible hat. Im Zweifel kann man sich ja mal mit Trump unterhalten – der weiß, wie’s geht…