Flüchtlingskrise überfordert Rom – und Berlin?

Es musste wohl so kommen. Weil die „Sicherung“ der Seegrenze zu Libyen ebenso wenig funktioniert wie die „Umverteilung“ von Flüchtlingen, läutet Italien nun die Alarmglocke. Und Deutschland?

„Italien droht mit Schließung der Häfen“, meldet die „Tagesschau“. Es geht dabei um Rettungsschiffe, die an italienischen Häfen anlegen wollen, aber nicht unter italienischer Flagge fahren. Auch Frontex wäre betroffen.

Die Regierung in Rom habe die EU-Kommission informiert, dass mit den 22 Schiffen, die momentan mit 12.500 im Mittelmeer geretteten Migranten auf dem Weg nach Italien seien, die „Grenze der Nachhaltigkeit erreicht ist“.

Parallel suchen die Italiener in Brüssel – Parlamentschef Tajani und die Außenbeauftragte Mogherini – nach einem Ausweg. Doch da meisten EU-Länder keine Flüchtlinge übernehmen wollen, droht ein Eklat.

Nun rächt es sich, dass die EU auf die Phantom-Regierung in Libyen setzt, um die Flüchtlinge an der Überfahrt nach Italien zu hindern. Dafür gab es sogar einen Sonder-EU-Gipfel – ein Schlag ins Wasser.

Es rächt sich auch, dass das gescheiterte Umverteilungs-System nicht längst reformiert wurde. Italien und Griechenland zu Wartesälen ohne Ausgang umzufunktionieren, war nie eine gute Idee.

Doch wie sieht es eigentlich in Deutschland aus? Zufällig kommt gerade eine Meldung der OECD rein. Demnach wird für 2016 wieder eine Rekord-Zuwanderung ins größte EU-Land erwartet.

„Deutschland steht im Zentrum der Migrationsdynamik in der OECD“, so ein Experte in Berlin. Etwa ein Drittel des OECD-weiten Anstiegs 2015 und 2016 sei auf Deutschland zurückzuführen.

An Bedeutung gewinnen werde die Familienmigration. Diese Komponente werde bislang noch unterschätzt. Inzwischen sei auch jede neunte Hochzeit in Schland eine Heirat zwischen Ausländern und Deutschen.

Aber wir schaffen das, oder?

 

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