EU-Kommission zahlte Millionen für Berater – schon unter Juncker

Dass EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen ein Faible für teure Berater hat, ist hinlänglich bekannt. Doch auch ihr Amtsvorgänger Juncker griff tief in die Tasche – besonders gern bei neoliberalen “Strukturreformen”.

Von 2016 bis 2019 hat die Brüsseler Behörde offenbar mehr als 462 Millionen Euro für Verträge mit den vier großen Beratungsunternehmen PWC, KPMG, Deloitte und EY ausgegeben.

Dies ist eine Schätzung von “EurActiv”, die auf offiziellen Dokumenten der Kommission beruht. Die Beträge dürften auch im Jahr 2020 weiter angestiegen sein, schreibt das Online-Portal.

Ein Sprecher der Kommission rechtfertigte die enormen Ausgaben, die unter Ex-Kommissionspräsident Juncker gemacht wurden: Man wolle „die beste Expertise weltweit dorthin bringen, wo sie am meisten gebraucht wird.“

Besonders viel Geld an Berater floß nach Angaben von “EurActiv” im Zuge des Strukturreform-Unterstützungsprogramms. Damit werden neoliberale “Reformen” wie Rentenkürzungen und Sozialabbau “unterstützt”.

Damit erhielten die “Big Four” eine Art „Mitspracherecht“ bei der öffentlichen Politik in sensiblen Bereichen, schreibt das Portal. Unter anderem geht es um das Justizsystem, den Arbeitsmarkt, die Polizei, das Gesundheitswesen oder Sozialdienste.

Das bestätigt die schlimmsten Vorurteile. Bleibt die Frage, für welchen “sinnvollen” Aufgaben die Berater unter von der Leyen genutzt werden – und wieviel sie aktuell abkassieren!?

Siehe auch “Rüge nach Berater-Affäre mit Blackrock