Es wird eng für Tajani

Wenn es nach CDU/CSU geht, soll der Italiener A. Tajani im Januar die Nachfolge von EU-Parlamentspräsident Schulz antreten. Doch nun kommt der Dieselgate-Untersuchungsausschuß dazwischen.

Nach zehnmonatigen Untersuchungen sind die Mitglieder des Ausschusses zu dem Schluß gekommen, dass Tajani in seiner Amtszeit als EU-Industriekommissar versagt habe.

Er und seine Mitarbeiter seien rechtzeitig vor den Manipulationen bei Volkswagen und anderen Autoherstellern gewarnt worden sei, heißt es im vorläufigen Untersuchungsbericht.

Tajani war den Hinweisen, die ab 2004 in Brüssel eingingen, jedoch nicht nachgegangen. Die Kommission habe ihre Aufsichtspflicht verletzt, kritisieren die Abgeordneten.

Dennoch will der Fraktionsvorsitzende Weber (CSU) an seinem Mann festhalten. Für Grüne, Linke und Sozialdemokraten hingegen ist er wegen seiner Rolle im Dieselgate unwählbar.

Ob er die erforderliche Mehrheit bekommt, erscheint fraglicher denn je. Bessere Chancen hätte derzeit wohl der Kandidat der Sozialdemokraten, Pitella. Das kann noch spannend werden…