Energiekrise: Eine Blase ist geplatzt, die Spekulation geht weiter

Entwarnung von den Energiemärkten: Die Spekulationsblase bei Gas und Strom ist geplatzt. Doch ist das wirklich eine gute Nachricht?

Statt vieler Worte heute mal zwei Tweets zum Thema:

Trotz des neuen Gasliefer-Stopps in Russland sind die Preise am Gasmarkt gesunken. Und trotz der angeblichen Knappheit am Strommarkt gehen die Preise in den Keller.

Das zeigt, das sich die Märkte von den Fundamentaldaten völlig abgekoppelt haben. Hier platzt eine spekualtive Blase, die nur auf Erwartungen beruht, nicht auf Fakten.

Es gab zwar auch erfreuliche Meldungen. So sind die Gasspeicher besser gefüllt als erwartet. Zudem hat Trading Hub Europe ihre Gaskäufe weitgehend abgeschlossen.

Zugleich wurde aber bekannt, dass der deutsche Strom- und Gashändler Uniper erneut Hilfe braucht – es geht um staatliche Liquiditätshilfen über vier Milliarden Euro.

Bundeswirtschaftsminister Habeck will das Geld locker machen. Doch gegen die Spekulation unternimmt er nichts. Deshalb ist die nächste Blase programmiert.

Das Ganze erinnert mich an die Schuldenkrise vor mehr als zehn Jahren. Auch damals hatten spekulative Märkte gegen Griechenland und andere Euroländer gewettet.

Doch nicht etwa die unverantwortlichen Trader bekamen einen auf den Deckel, sondern die Griechen. Nicht etwa die Menschen wurden gerettet, sondern die Banken…

Siehe auch Energiekrise: “Der Markt funktioniert nicht mehr”