Ein “Putsch” und seine Hintergründe

Plante Griechenlands Ex-Finanzminister Varoufakis einen “Putsch” gegen die eigene Zentralbank? Das behaupten SPON & Co. mit Hinweis auf einen schlecht belegten Bericht aus Athen.

Bisher liegen zu wenig belastbare Quellen vor, um die Story zu bewerten. Varoufakis selbst äußert sich nicht eindeutig, es ist also Vorsicht geboten.

Interessant ist aber der Hintergrund der Geschichte. Er zeigt nämlich, dass die griechische Regierung keinerlei Kontrolle mehr über ihre Banken  und ihre Währung hat.

So lernen wir, dass die Steuerverwaltung von der Troika kontrolliert wird, und nicht wie in einem unabhängigen Staate vom Finanzministerium. Deshalb soll V. einen Hacker beauftragt haben, um die eigenen Steuerdaten zu kapern.

Auch die griechischen Banken unterliegen nicht mehr staatlicher Kontrolle, sondern der Aufsicht der EZB. Den griechischen Bankenrettungsfonds hatten die Gläubiger schon im Februar gekapert.

Selbst die eigene Notenbank hält nicht etwa der gewählten Regierung die Treue, sondern der EZB und dem Eurosystem. Deshalb die Gerüchte, ihr Chef habe festgenommen werden sollen.

Die griechische Regierung hätte also gar nicht aus dem Euro aussteigen können, jedenfalls nicht gegen den Willen der Gläubiger. Dies wiederum straft Schäuble und die Apologeten eines “freiwilligen” Grexit Lügen…

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