Draghi tritt zurück, der Spread steigt

Nun ist es also doch passiert: Der italienische Regierungschef Draghi ist zurückgetreten. Prompt steigt der Spread für italienische Staatsanleihen. Dabei will die EZB heute die Zinsen erhöhen…

Draghi habe “seinen Rücktritt und den seiner Regierung” eingereicht, sagte ein Sprecher des Präsidialamts in Rom. Staatspräsident Sergio Mattarella habe den Rücktritt “zur Kenntnis genommen”,

Draghis Regierung bleibt geschäftsführend im Amt. Mattarella dürfte nach Einschätzung politischer Beobachter nun das Parlament auflösen und Neuwahlen für September oder Oktober ausrufen.

Der Rücktritt des international geachteten Regierungschefs und früheren Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) Draghi löste Unruhe auf den Finanzmärkten aus.

Der Spread – die Differenz zwischen den zehnjährigen Staatsanleihen Italiens und Deutschlands – war schon am Mittwochabend in Erwartung eines Rücktritts Draghis auf 215 Basispunkte angestiegen.

Steigende Spreads hatten entscheidend zur Eurokrise beigetragen. Sie erhöhen die Kosten der Staatsfinanzierung, genau wie steigende Zinsen. Und ausgerechnet heute will die EZB die Leitzinsen erhöhen.

Das nennt sich schlechtes Timing…

Siehe auch “Angst vor Eurokrise: Krisensitzung der EZB”