Downgrade für Katainen (Finnland)

11. Oktober 2014

Da waren’s nur noch zwei: Nach Frankreich und Österreich hat nun auch Finnland das Spitzenrating “AAA” verloren. Die US-Ratingagentur “S&P” begründet dies mit der anhaltenden Rezession.

Nach neuesten Prognosen des IWF wird das finnische Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr erneut sinken, nachdem es bereits 2012 und 2013 geschrumpft war, meldet die “Tagesschau”.

Pikant daran ist zweierlei: Erstens zählte Finnland mit Deutschland zu den Hardlinern in der Eurokrise. Die Finnen bestanden sogar auf Extra-Garantien für ihre Kredite an Griechenland. Nun stehen sie blamiert da.

Zum anderen ist mit dem finnischen Ex-Premier Katainen der Hauptverantwortliche der Misere in die EU-Kommission eingezogen. Katainen soll dort Wirtschaftskommissar Moscovici beaufsichtigen.

Kommissionschef Juncker hatte wohl gedacht, mit Katainen einen Vorzeigepolitiker nach Brüssel zu holen. Dabei konnte, ja musste man schon seit langem wissen, dass Finnland massive Probleme hat.

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winston

9 Jahre zuvor

@ Tim

Kommt drauf an in was für eine Währung der Kredit ausgestellt ist.

Im falle der Ungarischen Immobilien Besitzer stimmt das.

Sei’s drum, glaube kaum das die Auslandsschulden irgend ein Problem darstellen für Russland. Peanuts.

Russland und China haben die gleichen Systeme wie der Westen bis 1980+- hatte, danach nahmen im Westen die Chicago Boy’s sprich Friedman/Hayek das Ruder. Die Chicago Boy’s haben Ihr gescheitertes Chilenisches Experiment überall exportiert und überall Armut, Elend und Tod erzeugt. (Ex-Jugoslanwien, Russland, Ex-DDR, Lateinamerika, Südostasien)
Jetzt ist der Kern der Industriestaaten dran.

Es wird spannend werdend wer den Kampf China/Russland (Keynes) vs Westen J/EU/USA (Hayek) gewinnen wird.
Für ne klare Angelegenheit, Keynes.

Ich bin nicht gegen Liberalismus aber alles dem Gott Markt zu überlassen wird schneller scheitern als die Sowjetunion. Meine Meinung.

Tim

Reply to winston

9 Jahre zuvor

@ winston

Kurzer Blick in die Realität:

Die Staatsquoten sind in westlichen Staaten deutlich höher als in Rußland und insbesondere China.
Der Westen fährt seit Jahrzehnten Keyes auf Hochtouren.
Ausnahme: Schweiz.

urs

9 Jahre zuvor

Keine Panik im Euro-Zirkus, ist doch noch viel Spielraum bis zur Dollar-Euro Parität…

Johannes

9 Jahre zuvor

Hahaha, und der Süden Europas ist dann das Vorbild oder wie? Hahahaha.

winston

9 Jahre zuvor

Tja.

https://twitter.com/Joemino/status/521203791266586624

Zudem verringert die Rubel Abwertung die Russischen Auslandsschulden.

Deppert geht’s nimmer. :-)))))

Offensichtlich hat man in China und Russland die Schule der Chicago Boy’s gut studiert, vor allem die Resultate.

Peter Nemschak

Reply to winston

9 Jahre zuvor

Im Gegenteil, es verteuert die russischen Auslandsschulden für die Russen.

Tim

Reply to winston

9 Jahre zuvor

@ winston

Abwertungen nationaler Währungen erhöhen immer die Auslandsschulden.

winston

9 Jahre zuvor

Das Downgrade hat nichts mit den finnsich/russischen Verflechtungen zu tun.

Finnland ging’s schon vorher schlecht.

http://www.tradingeconomics.com/finland/gdp-growth-annual

Die ganze Euro-Zone ist ein Makroökonomisches Desaster.
Das erste mal driften Europas und die US Wirtschaft auseinander und zwar diametral. Dieser Trend wird sich 2015 verschärften. Spannungen sind hier schon mal Vorprogrammiert.

Die Euro-Krise wird zunehmend zur Globalen Angelegenheit, man darf gespannt sein.

Die Euro-Zone wird langsam zu Pulverfass.

Wirtschaftswurm

9 Jahre zuvor

Das ist natürlich ein Downgrade aufgrund der engen wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Finnland und Russland.Katainen kann man da höchstens den Vorwurf machen, nicht konsequent diese EU-Politilk sabotiert zu haben.

ebo

Reply to Wirtschaftswurm

9 Jahre zuvor

@Wirtschaftswurm
Die Sanktionen gegen Russland belasten die Aussichten für Finnland. Doch die Krise dauert schon länger; in Deutschland wird nur so gut wie nie darüber berichtet (ähnlich im Fall Niederlande). Nimmt man Finnland, die Niederlande, Frankreich und neuerdings auch Deutschland zusammen, wird deutlich, dass der Euroraum erneut ernste Probleme hat…

Claus

9 Jahre zuvor

Es wird allgemein in der EU Zone schwerer werden, auch für Deutschland. Denn die negative Politik gegenüber Russland zeigt nun ihre Auswirkungen.
Nun hat Merkel sich wohlweislich an China gewandt mit neuen Aufträgen für die Deutsche Industrie, aber letztlich macht sich trotz allem ein Abschwung der Konjunktur bemerkbar. Die Ankündigungen von Banken und Versicherungen Angestellte freizusetzen, trägt nicht zur Aufmunterung der Stimmung in der Bevölkerung bei. Die restriktive Zinspolitik der EZB, die den Sparer und Rentner immer weiter Enteignet ist auch nicht gerade förderlich um das Kaufverhalten der Menschen anzukurbeln.
Nachdem wir immer mehr Staaten im Osten aufnehmen, die im Grunde pleite sind, ist auch innerhalb der EU mit weiteren Kürzungen für die Menschen zu rechnen.
Spätestens 2020 wenn die horrenden Pensionen an die Beschäftigten der EU gezahlt werden müssen , hier kommen wir gut an die 2 Mrd. Grenze, wird es richtig übel werden.

Peter Nemschak

Reply to Claus

9 Jahre zuvor

Das seinerzeitige Downgrade von Österreich hat allerdings die Kosten der Kreditaufnahme für die Republik Österreich nicht verteuert.

Johannes

Reply to Claus

9 Jahre zuvor

“Die Ankündigungen von Banken und Versicherungen Angestellte freizusetzen, trägt nicht zur Aufmunterung der Stimmung in der Bevölkerung bei.” – Mitleid hab ich mit diesen Menschen gar nicht. Meine Stimmung ist gut 🙂