Dijsselbloem sorgt für Unruhe
War Zypern die Blaupause für die nächsten “Rettungs-“Aktionen? Dies legt Eurogruppenchef Dijsselbloem nahe – und sorgt damit für neue Verunsicherung in der Währungsunion.
Auch Luxemburg und Malta müssten ihren Banksektor gesundschrumpfen, sagt der Niederländer laut Reuters, Zitat:
Asked what the new approach meant for euro zone countries with highly leveraged banking sectors, such as Luxembourg and Malta, and for other countries with banking problems such as Slovenia, Dijsselbloem said they would have to shrink banks down.
“It means deal with it before you get in trouble. Strengthen your banks, fix your balance sheets and realise that if a bank gets in trouble, the response will no longer automatically be that we’ll come and take away your problem. We’re going to push them back. That’s the first response we need. Push them back. You deal with them.”
Damit bestätigt sich der Verdacht, den ich in diesem Blog schon öfter geäußert habe: An Zypern wurde ein Exempel statuiert. Künftig ist niemand mehr sicher vor “Bail-ins” und “Korrekturen” am “Geschäftsmodell”.
Vielleicht sollte man Dijsselbloem mal darauf hinweisen, dass auch sein Land ein Steuerparadies ist? Und dass auch in Den Haag die Banken wackeln? – Mehr zum Thema hier und hier
Und dann noch dieser passende Tweet:
The #Dijsselbloem effect: Soc Gen -5.9 pct. Intesa -5.7 pct, Unicredit -5.3 pct, Credit Ag -4.9pct…
— Chris Adams (@chrisadamsmkts) 25. März 2013
Johannes
26. März 2013 @ 05:34
Auch wenn er für Unruhe sorgt und die Niederlande Probleme haben (das drückt den Eurokurs was der Süden Europas ja auch insgeheim sich wünscht und gut ist), genau DAS will ich seit 2008 endlich hören, das wir Bürger nicht zu 100% jede Bank in Europa retten müssen. Bisher lief es immer genau so ab, die Steuerzahler mussten immer ran, Investoren und Eigner waren immer fein raus. In Zypern müssen wir Steuerzahler zum ersten Mal nicht die komplette Rechnung übernehmen. Ich hoffe die Eurogruppe oder ein kleiner Teil von ihr meint das ernst. Und der Weltuntergang an den Börsen ist ausgeblieben, ein paar Verluste können die Zocker auch ma vertragen wenn ich mir ansehen, wie hoch die Leitindex in den letzten Jahren wieder prächtig gestiegen sind, abgekopelt von der Realwirtschaft.
Melina
26. März 2013 @ 00:06
Obwohl Dijsselbloem offenbar inzwischen zurück rudert und versucht, seine Aussagen als nur etwas missverständlich darzustellen, steht für mich eines fest: es ist genau so gemeint, wie er es gesagt hat! Die Drohung ist unmissverständlich und sollte sehr ernst genommen werden.