Die verschwiegene Terrorgefahr

Die EU mobilisiert gegen Russland: Von Fake News und Cyberattacken gehe eine große Gefahr für die Europawahl aus, heißt es in Brüssel. Doch über die viel realere Terrorgefahr schweigt sie sich aus. Auch die deutschen Behörden halten sich bedeckt.

Islamist oder verwirrter Einzeltäter? Einen Tag nach der Geiselnahme im Kölner Hauptbahnhof wollten sich die Ermittler immer noch nicht festlegen. Dabei spricht alles für einen gescheiterten Terroranschlag.

Der polizeibekannte Syrer präparierte Gasflaschen mit Stahlkugeln – bei einer „spontanen“ Tat macht man das nicht. Zudem soll er gerufen haben, er gehöre zur „Terrorgruppe Daesh“. Dabei handelt es sich um den arabischen Namen für den IS.

In Frankreich und Belgien wäre das sofort das Thema Nummer eins – in Deutschland läuft es unter Vermischtes. Auch die EU-Kommission hat sich nicht zu dem ernsten Vorfall geäußert.

Dabei ist es kein Einzelfall. Auch in Belgien zeigt das Militär wieder verstärkt Präsenz – offenbar gibt es Hinweise auf mögliche Anschläge. In Frankreich wurde das Fußballspiel gegen Deutschland wie ein potentieller Kriegsschauplatz abgeriegelt.

Und in den Niederlanden wurde gerade erst ein ganz großer Terrorakt vereitelt. Mehrere Verdächtige sollen einen Anschlag mit Kalaschnikows und Bombenwesten geplant haben, um dabei möglichst viele Menschen zu töten.

Zum Glück wurde das Attentat rechtzeitig vereitelt. Doch die Ermittlungen zeigen, dass die Terrorgefahr weiter besteht. Nur darüber reden möchte niemand mehr – vielleicht, weil die Europawahl naht?

P.S. Der IS plante offenbar auch einen großen Anschlag in Deutschland, wie die „Süddeutsche“ berichtet…