Angst um den Aufschwung

Vor zwei Wochen hat die EU-Kommission einen leichten Aufschwung prophezeit. Für Deutschland wird sogar ein Boom verspochen. Doch die Ökonomen haben die Rechnung ohne die Strategen und ihre Ukraine-„Rettung“ gemacht. Kommt eine neue Krise?

Geopolitik hat immer mit Wirtschaft zu tun. Die Ukraine macht da keine Ausnahme. Es geht hier nicht nur um Gas, sondern auch um die „Kornkammer“ Osteuropas.

Die EU möchte sich schon mal die Billig-Importe aus der ukrainischen Landwirtschaft sichern und hat der neuen, nicht gewählten Regierung in Kiew 500 Mill. Zollerleichterung versprochen.

Da dürften zwar viele Hühnereier aus grausamer Käfighaltung und andere nicht-EU-konforme Agrarprodukte auf unseren hochsubventionierten Markt schwappen. Aber selbst die Grünen finden das ok – es geht ja um Nothilfe.

Weniger entspannt sieht die Industrie die EU-„Rettungs-“ und Eskalationsstrategie. Wenn die nun fest eingeplanten Russland-Sanktionen kommen, könnte dies die gute Laune sogar in Deutschland verderben.

Der Verband der deutschen Außenhändler befürchtet massive Auswirkungen auf die Exporte, meldet „Reuters“.  Die deutsche Chemie-Branche zeigt sich besorgt, dass eine Verschärfung der Krim-Krise den Aufschwung gefährden könne.

Auch die Anleger reagierten am Mittwoch nervös, die Börsen rutschten ins Minus. Fehlt nur noch, dass der Euro vor lauter Schreck aufwertet, und der schöne Aufschwung ist futsch.

Leider versteht die EU-Kommission weder etwas von Wirtschafts- noch von Geopolitik. Sie tut alles, um die Ukraine zu „retten“. Wenn dabei die Wirtschaft draufgeht – Pech.

Immerhin hatten wir eine gute Prognose! Wir haben alles richtig gemacht, werden EU-Kommissar Rehn und seine Vorbeter in Berlin beteuern, wenn es schief geht.

Ähnlichkeiten mit der Euro-„Rettung“ sind natürlich unbeabsichtigt und rein zufällig…

Siehe auch „Der Preis ist heiß“ und „Metastasen der Eurokrise“