Die größte Gefahr
Zur Terror-Abwehr will die EU die Zusammenarbeit mit muslimischen Staaten ausweiten. Dafür sollen eigene “Sicherheits-Attachés” geschaffen werden – die Keimzelle eines Auslands-Geheimdienstes. Dabei kommt die größte Gefahr seit dem 11. September 2011 von innen.
Das ist ja das neue, beängstigende Phänomen, mit dem wir es zu tun haben: Junge Männer und sogar Frauen aus der EU ziehen – oft über die Türkei – in den Dschihad und importieren dann das dort Gelernte zurück nach Europa.
3000 bis 5000 EU-Bürger seien zum Kampf beim „Islamischen Staat“ oder bei Al Qaida in Syrien und im Irak ausgereist, warnt Europol-Chef Rob Wainwright.
Es handele sich “um die ernsthafteste Bedrohung für Europa seit den Terroranschlägen vom 11. September“.
Eine noch größere Gefahr ist allerdings das sicherheitspolitische schwarze Loch, das diese Freizeit-Kämpfer anzieht.
Es ist nach dem Irak-Krieg entstanden, den die USA und die „neuen Europäer“ geführt haben – und erstreckt sich heute bis an die Grenze des Nato-Mitglieds Türkei.
Schlupflöcher in der Türkei
Allein mit geheimdienstlichen Mitteln wird dieser Gefahr nicht beizukommen sein. Auch eine umfassende Erfassung und Überwachung aller europäischen Fluggäste, wie sie EU-Ratspräsident Tusk fordert, hilft kaum weiter.
Erst wenn die EU es schafft, den Nahen Osten zu befrieden, IS und Al Qaida zurückzudrängen und die Schlupflöcher in der Türkei zu schließen, wird die Gefahr gebannt.
Und dann müsste natürlich noch die „Heimatfront“ befriedigt werden – mit einem Marschallplan für die Banlieues und einem europaweiten Programm zur Integration der Einwanderer und ihrer Kinder.
Macht Eure Hausaufgaben!
Doch derzeit ist die EU schon mit dem Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit überfordert. Die vollmundig vor der Europawahl 2014 versprochene „Jugendgarantie“ lässt auf sich warten.
Also, liebe EU-Politiker, macht erst einmal Eure Hausaufgaben in der Außen-, Wirtschafts- und Sozialpolitik. Und nehmt Euch, wie angekündigt, genügend Zeit, die Probleme der inneren Sicherheit zu analysieren.
Vor allem aber: Verschont uns mit unausgegorenen Vorschlägen. Europa braucht weder einen „Patriot Act“ wie die USA nach dem 11. September – noch eine CIA durch die Hintertür.
Dieser Artikel erschien zuerst bei “Cicero online”, das Original steht hier. Teil 1 des Blogposts steht hier. Siehe zu diesem Thema auch den aktuellen Hintergrund “Brüssel und die Geheimdienste” (Members only)
GS
21. Januar 2015 @ 00:06
Die ausgereisten Dschihadisten einfach nicht wieder einreisen lassen…
Tim
21. Januar 2015 @ 09:35
🙂
Oder noch besser: Terrorismus einfach verbieten.
Peter Nemschak
21. Januar 2015 @ 21:45
…und Frieden verordnen.
Stefan Wehmeier
20. Januar 2015 @ 17:39
“But please remember: this is only a work of fiction. The truth, as always, will be far stranger.”
Arthur C. Clarke & Stanley Kubrick (Vorwort zu “2001: Odyssee im Weltraum”, 1968)
Hatte der Supercomputer HAL9000 im Film ein Bewusstsein? Das hängt davon ab, was wir unter “Bewusstsein” verstehen. Wenn wir einem Politiker ein Bewusstsein zubilligen, könnten wir dies auch von einem “PC mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher” annehmen, weil es egal ist, ob wir den Deutschen Bundestag mit solchen…
http://www.swupload.com/data/Dok32.pdf
…oder solchen…
http://www.swupload.com/data/Dok33.pdf
…Figuren besetzen – es kommt sowieso nichts Sinnvolles dabei heraus. Politiker sind sich dessen am allerwenigsten bewusst, weil sie als solche in der Volksherrschaft überflüssig werden, sobald das Volk sich bewusst gemacht hat, was Demokratie bedeutet. Die Unbewusstheit der “Volksvertreter” resultiert aus einer falschen Intention: Selbst wenn sie sich wirklich vornehmen, “zum Wohle des Volkes” zu handeln, wollen sie dies immer nur unter der Voraussetzung, ihre “politische Macht” zu vergrößern oder wenigstens zu erhalten. Das ist aber nicht möglich:
http://opium-des-volkes.blogspot.de/2015/01/demokratie-volksherrschaft.html
Betrachten wir die Menschwerdung aus heutiger Sicht und gehen “einfach mal so” davon aus, dass sie sich wirklich in dieser Weise abgespielt hat,…
The Dawn of Man: http://vimeo.com/4176485
…wobei der Monolith nur ein Symbol der Rückprojektion des Betrachters ist. Der eigentliche Akt der Menschwerdung (vor gut 2 Millionen Jahren) war die Tötung eines “anderen”, was in der Folge vom Australopithecus afarensis zum Homo habilis führte. Das hatte noch nichts mit der vergleichsweise erst in allerjüngster Zeit (seit etwa 3200 Jahren) aufgekommenen Unsitte “der Krieg ist der Vater aller Dinge” zu tun, denn Kriege entstanden erst innerhalb oder zwischen großen Gesellschaften, die ihr Bewusstsein schon wieder verloren hatten:
“Eine große Gesellschaft, aus lauter trefflichen Menschen zusammengesetzt, gleicht an Moralität und Intelligenz einem großen, dummen und gewalttätigen Tier.”
Carl Gustav Jung (1875-1961)
Das kaum noch gebräuchliche Adjektiv “trefflich” kann durch “vortrefflich” ersetzt werden, was am Wahrheitsgehalt der Aussage nichts ändert. Die neuere Geschichte ist bis heute nur eine Aneinanderreihung von Wirtschaftskrisen, Bürger- und Völkerkriegen gewesen, weil der unbewusste (religiös verblendete) Kulturmensch seit Mose nicht mehr verstehen kann, was Gerechtigkeit ist; und seit die schlimmste Verbrecherorganisation der Welt die “Bildzeitung der Antike” (die vier biblischen Evangelien) verbreitet, will er es auch nicht mehr verstehen:
http://opium-des-volkes.blogspot.de/2015/01/bewusstsein-intention-und-weltbild.html
Peter Nemschak
20. Januar 2015 @ 08:11
Die diversen Geheimdienste werden auch ohne Aufforderung, so ferne es im jeweiligen nationalstaatlichen Interesse liegt, in Zukunft bei der Terrorbekämpfung verstärkt zusammenarbeiten. Die Idee der Sicherheitsattachés soll wohl der Volksberuhigung dienen. Dort, wo korrupte Regierungen die Organisation und Ausbildung des Terrors dulden, ist jede Zusammenarbeit ohnedies sinnlos. Große Botschaften wie die deutschen Vertretungen im Mittleren Osten haben ohnedies bereits jetzt einen polizeilich geschulten Sicherheitsbeauftragten, der als Verbindungsmann zu den lokalen Behörden dient.