Der Westbalkan bleibt ein Wartesaal
Die Ukraine, Moldau und Georgien rücken je ein Feld vor, doch der Westbalkan muß weiter auf den EU-Beitritt warten: In der Erweiterungspolitik herrschen doppelte Standards.
Doppelte Standards: Diesen Vorwurf muß sich die EU nicht nur in der Außenpolitik anhören. Auch bei der Erweiterung wird er laut – zu Recht, wie sich nun zeigt.
Denn während die Ukraine, Moldau und Georgien je ein Feld vorrücken – Beitrittsverhandlungen für die ersten beiden, Kandidatenstatus für Nummer drei – muß der Westbalkan weiter warten.
Nur Bosnien-Herzegowina darf vielleicht auf Beitrittsgespräche hoffen – wenn es die Bedingungen aus Brüssel umsetzt. Alle anderen Kandidaten müssen weiter im Wartesaal schmoren.
Dabei mühen sie sich bereits seit 20 Jahren. Und schlechter als in Moldau sind die Bedingungen in Albanien oder Kosovo auch nicht. Eher im Gegenteil!
Doch die Balkanesen stehen nicht im geopolitischen Fokus. Zum Trost hat die EU-Kommission einen “Wachstumsplan” mit 6 Mrd. Euro bis 2027 entworfen.
So viel bekommt die Ukraine in einem halben Jahr…
Michael Conrad
9. November 2023 @ 14:28
Wahrscheinlich werden die Türkei und Serbien in ein paar Jahren dann eher BRICS Mitglieder und somit auf Wachstum und ökonomische Vorteile setzen. Die Moralpredigten aus Brüssel können sie sich damit dann auch ersparen.
KK
8. November 2023 @ 23:35
Spannend wird es, wenn sich der von nicht allen EU-Mitgliedern anerkannte Kosovo um Aufnahme bemühen wird.
Oder tut er das bereits?
ebo
9. November 2023 @ 00:31
Kosovo würde gern, hat aber nicht einmal den Kandidatenstatus!