Der Westbalkan bleibt ein Wartesaal

Die Ukraine, Moldau und Georgien rücken je ein Feld vor, doch der Westbalkan muß weiter auf den EU-Beitritt warten: In der Erweiterungspolitik herrschen doppelte Standards.

Doppelte Standards: Diesen Vorwurf muß sich die EU nicht nur in der Außenpolitik anhören. Auch bei der Erweiterung wird er laut – zu Recht, wie sich nun zeigt.

Denn während die Ukraine, Moldau und Georgien je ein Feld vorrücken – Beitrittsverhandlungen für die ersten beiden, Kandidatenstatus für Nummer drei – muß der Westbalkan weiter warten.

Nur Bosnien-Herzegowina darf vielleicht auf Beitrittsgespräche hoffen – wenn es die Bedingungen aus Brüssel umsetzt. Alle anderen Kandidaten müssen weiter im Wartesaal schmoren.

Dabei mühen sie sich bereits seit 20 Jahren. Und schlechter als in Moldau sind die Bedingungen in Albanien oder Kosovo auch nicht. Eher im Gegenteil!

Doch die Balkanesen stehen nicht im geopolitischen Fokus. Zum Trost hat die EU-Kommission einen “Wachstumsplan” mit 6 Mrd. Euro bis 2027 entworfen.

So viel bekommt die Ukraine in einem halben Jahr…