Der Oligarch “wählt” seinen Premier
Wer gedacht hatte, die EU würde sich für ein Ende der Oligarchen-Herrschaft in der Ukraine einsetzen, sieht sich getäuscht. Nun hat Ober-Oligarch Poroschenko sogar seinen Premier “gewählt”.
Nach einigem Hin und Her wurde ein alter Fahrensmann des Präsidenten, der bisherige Parlamentschef Hrojsman, als Nachfolger des von den USA eingesetzten Jazenjuk ernannt.
Beide – Poroschenko und Hrojsman – kommen aus Winnyza, wo auch Poroschenkos Unternehmenskern Roshen seinen Stammsitz hat, meldet die “Süddeutsche”. Man kennt sich…
Aus Brüssel war kein Wort der Kritik zu hören. Dabei musste schon Jazenjuk weichen, weil er nicht entschieden genug gegen die Korruption und die Oligarchen im Land vorgegangen war.
Und Poroschenko steckt knieftief im Sumpf der Panama-Affäre. Wenn es die EU ernst meinte, müsste sie eine Ablösung de gesamten korrupten Eliten fordern, Poroschenko inklusive.
Aber das hieße ja, die eigene Politik der bedingungslosen Unterstützung in Frage zu stellen – und nachträglich den “Nee”-Sagern in den Niederlanden Recht zu geben. Das geht ja gar nicht…
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Peter Nemschak
14. April 2016 @ 18:08
Seien Sie nicht so kleinlich. Es ist eine Demokratie in den Kinderschuhen. Hoffentlich schaffen es die so “Auserwählten” das Land zu stabilisieren und die Lebenssituation der dort lebenden Menschen zu verbessern. Was hilft demokratisches Wählen, wenn die Auswahl bescheiden ist? So eine Situation hatten wir mehr (Bulgarien) oder minder (der Rest dazwischen) extrem in ganz Zentral- und Osteuropa nach der Wende. Für die EU wichtig ist in erster Linie ihren Claim gegenüber Russland im Osten abzustecken. Der Rest muss warten.