„Dann ist das Tischtuch zerschnitten“

Die Konservativen im Europaparlament haben genug von M. Schulz, dem rührigen Präsidenten der Straßburger Kammer. Sie wollen den SPD-Mann ablösen – und drohen mit Bruch der Großen Koalition.

Schon seit bald fünf Jahren führt Schulz das Europaparlament, doppelt so lange wie üblich. Er hat die Spitzenkandidaten für die Europawahl eingeführt und Präsidenten und Regierungschefs empfangen.

Nun bereitet er sich auf eine dritte Amtszeit vor – doch die größte Fraktion sagt Nein. Es habe feste Absprachen gegeben, so der Chef der CDU/CSU-Gruppe, H. Reul. Und wenn Schulz sich nicht daran hält?

„Wenn nicht, dann ist eben das Tischtuch zerschnitten“, sagte Reul im Interview. Heißt das, dass die informelle Große Koalition im Europaparlament beendet wäre, wollte ich wissen.

„Das müssen die Fraktionen selbst wissen, ob sie das wollen. Ich glaube jedenfalls nicht, dass die Große Koalition nur deshalb arbeitsfähig ist, weil es Martin Schulz gibt. Ich fange immer dann an zu zweifeln, wenn einer glaubt, er allein könne das Abendland retten. Dann schnappt einer meistens über, und das ist gefährlich.“

Das ganze Interview auf Cicero