China und Russland: Europäer misstrauen den USA
Die EU stimmt ihre Russland– und China-Politik immer enger mit den USA ab. Keine gute Idee, findet eine Mehrheit der EUropäer. Sie mißtrauen den USA – und möchten bei einem US-Konflikt mit diesen Ländern neutral bleiben.
Dies hat der “European Council on Foreign Relations” in einer neuen Umfrage herausgefunden. Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- There is a crisis of confidence in the transatlantic partnership. Just 10% of Europeans believe the United States would intervene and support their country in a military crisis.Very few Europeans see the United States, under Biden, as a “reliable” security partner that will always protect Europe. At least 60% of respondents in every country polled (and 67% across all the countries) believe their country cannot depend on US support in a major crisis.
- Europeans see America as a country in decline, and think China will usurp the US as the world’s leading superpower in the next decade. This view is held widely across the surveyed countries – and is most pronounced in Spain (79% of respondents), Portugal (72%), Italy (72%) and France (63%).
- In turn, Europeans have mixed feelings about supporting the United States in a conflict with China or Russia – with most Europeans keen to be ‘neutral’ in such a scenario. At least half of the electorate in the countries surveyed indicated that they would like their government to remain neutral in a conflict between the US and China, and in no surveyed country did a majority want to take Washington’s side against Russia.
Zu gut deutsch: Es gibt eine Vertrauenskrise mit den USA. Der neue US-Präsident Biden hat sie offenbar nicht überwinden können. In Europa werden die USA als Land im Niedergang betrachtet, China hingegen dürfte die Führung übernehmen. Sollten die USA in einen Konflikt mit China oder Russland eintreten, so möchte eine Mehrheit neutral bleiben.
Doch unsere Außenpolitiker tun so ziemlich genau das Gegenteil dessen, was die EUropäer in dieser Umfrage fordern. Sie suchen den Schulterschluß mit den USA – und gehen auf Distanz zu China.
Die grüne Kanzlerkandidatin Baerbock macht da übrigens keine Ausnahme. Im Gegenteil: Sie setzt noch mehr auf die USA, und sie will noch härter gegen Russland und China vorgehen…
Siehe auch “Was steckt hinter der neuen China-Politik?”
Alexander
12. Mai 2021 @ 21:51
@Armin Christ, @ebo:
Nochmal zum Thema “drohende Gefahren”:
Auf der Seite “EU-Links der Woche 13-18”, wo ich leider nicht kommentieren kann, kann man folgendes lesen:
“Interview auf “Consortiumnews” mit dem ehemaligen britischen Botschafter Craig Murray. Dessen Website wurde danach von (staatlichen?) Hackern lahmgelegt.”
https://lostineu.eu/eu-links-der-woche-13-18/
Nun wurde Herr Murray selber lahmgelegt:
https://www.freitag.de/autoren/gela/craig-murray-zu-gefaengnis-verurteilt
Zweifel an wertewestlichen Narrativen zu sähen, scheint sich irgendwie nicht karrierefördernd auszuwirken?
Alexander
11. Mai 2021 @ 17:47
@Armin Christ:
“Familien bedroht”
Aber wirklich nur ganz selten!
“Cheney will dich loswerden. Du hast 24 Stunden, um die Organisation zu verlassen. Wenn du nicht der Entscheidung Washingtons folgst, haben wir Möglichkeiten, Vergeltung zu üben … Wir wissen, wo deine Kinder wohnen.”
https://de.wikipedia.org/wiki/Jos%C3%A9_Maur%C3%ADcio_Bustani
Ich finde das Ergebnis der Umfrage erstaunlich. “Unsere” NATO-Qualitätspresse feuert schließlich seit Jahren aus allen Rohren! Das müste doch eigentlich Wirkung zeigen?
Armin Christ
11. Mai 2021 @ 09:27
Was will man den von atlantischen Polit::: anderes erwarten. Geschult vom Atlantic Council, Marshall Fund, etc. können die nicht anders.
Oder werden Sie und ihre Familien bedroht für den Fall daß sie eine vernünftige Politik machen ? Und den Qualitätsjournalisten schein es nicht besser zu gehen
USA First ist doch nicht nur der Slogan von Donald Trump. Nur weil der Biden Kreide frisst …..