CAC or no CAC, that is the question

Frohe Kunde aus Frankfurt: Die Commerzbank macht mit!

Nach einem schleppenden Start kommt die Umschuldung Greichenlands nun offenbar doch voran. Zehn Stunden vor der offiziellen Deadline haben rund 60 Prozent der privaten Gläubiger eingewilligt, meldet Ekathimerini aus Athen. Damit dürfte wohl die Schwelle von 66 Prozent erreicht werden, ab der die Umschuldung als machbar gilt. Die große Frage ist nur: Reicht es für einen “freiwilligen” Schnitt – und wenn nein, klappt die Zwangsumschuldung per CAC?

Zwischen 66 und 85 Prozent Zustimmung dürfte die griechische Regierung auf die so genannten “Collective Action Clauses” (CAC) ausweichen, also auf Ausfallklauseln, die auf einen Zwangsumtausch hinauslaufen. Die CACs werden aber nur wirksam, wenn sich eine Mehrheit der Investoren mit Zweidrittelmehrheit dafür ausspricht. Für diese Entscheidung werden wieder einige Tage gebraucht…

…die die Ratingagenturen nutzen dürften, Griechenland für zahlungsunfähig zu erklären. Außerdem könnten sich unwillige Investoren, etwa Hedgefonds, gegen Athen verbünden und die CACs abblocken. Und dann ist da noch die Frage, was aus den milliardenschweren Kreditausfallversicherungen (CDS) wird – insgesamt ein ziemlich unkalkulierbares Risiko.

Griechenland wird diese Zitterpartie wohl nur überstehen, wenn die Eurogruppe ihm in dieser kritischen Phase Rückendeckung gibt. Ob die Minister dazu bereit sind, ist aber fraglich – schließlich tun sie seit Tagen so, als sei Athen allein für die Umschuldung verantwortlich (siehe “Domino Day”). Es geht also um Sein oder Nichtsein – oder frei nach Shakespeare: CAC or no CAC, that is the question…

 

P.S. Zu den Tücken des Umtauschs aus der Sicht von Privatanlegern gibt es einen schönen Artikel auf Blicklog. Und weil es so schön passt, hier noch einmal meine aktuelle Umfrage:

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