Borrell zeigt Verständnis für Putsch in Gabun
Den Putsch in Niger hat die EU einhellig verurteilt, sie will ihn sogar mit eigenen Sanktionen beantworten. Doch der Coup in Gabun wird anders bewertet – Chefdiplomat Borrel zeigt sogar Verständnis.
“Natürlich sind Militärputsche keine Lösung, aber wir dürfen nicht vergessen, dass es in Gabun Wahlen voller Unregelmäßigkeiten gegeben hat”, sagte Borrell dem Sender CNN am Rand des Treffen der EU-Außenminister im spanischen Toledo.
Die Situation in Niger und Gabun seien nicht vergleichbar, so Borrell. “In Niger war der Präsident ein demokratisch gewählter Präsident.” Dagegen könne er Gabun nicht als “volle Demokratie” bezeichnen, weil dort eine Familie das Land seit mehr als 50 Jahren regiere.
Interessant. Demnach gibt es also gute und schlechte Putsche und verschiedene Arten von Demokratie in Afrika. Da fehlt eigentlich nur noch eine EU-Klassifizierung von Militärregimes, nach dem Motto: “Niger: böse – Gabun: ganz okay”…
„Natürlich sind Militärputsche keine Lösung, aber wir dürfen nicht vergessen, dass es in Gabun Wahlen voller Unregelmäßigkeiten gegeben hat“ Jupp Borrell denkt wohl auch daran, dass der Ondimba-Clan von La Grande Nation „eingesetzt“ worden ist, von Fronkreisch, einem Mutterland der Demkratie & Freyheit (Liberté, Égalité, Fraternité)! Das Égaliteé ist sicher im „spontanen“ Sinne gemeint: (L)egal, (ill)egal, (scheiß)egal!