Hat die Terror-Gefahr abgenommen?
Fast zwei Jahre nach den Attentaten am Brüsseler Flughafen und in der Metro hat die belgische Regierung die Terrorwarnstufe gesenkt. Ein Anschlag ist jetzt nur noch “möglich” – doch Normalität kehrt keine ein.
Denn die neue Alarmstufe 2 (von 3) bedeutet keinen Abzug der Soldaten aus Brüssel und anderen Städten. An sensiblen Punkten bleibt die Militärpräsenz unverändert, vor allem Atomkraftwerke werden dauerbewacht.
Ähnlich wie in Frankreich, wo der Ausnahmezustand aufgehoben wurde, gehen auch in Belgien viele Ausnahmeregeln in den Alltag über. Man gewöhnt sich nolens volens daran, mit dem Terror zu leben, oder?
Nicht wirklich – denn es gibt auch neue Gefahren. Gemeint sind vor allem die sogenannten “Returnees”, also die Heimkehrer aus dem “IS” in Syrien und anderswo. Aber auch vor Ort Radikalisierte bilden eine Gefahr.
Wie gefährlich sie sein können, haben wir zuletzt in Hamburg gesehen. Die Terror-Gefahr ist deshalb auch nicht wirklich gesunken – doch die öffentliche Wahrnehmung hat sich geändert.
Und die Politik auch – sie ist jetzt, trotz der symbolischen Rücknahme der Warnstufe – in einem permanenten Ausnahmezustand. Mit Terror lässt sich fast alles rechtfertigen, bis hin zu Eingriffen in die Grundfreiheiten…
Dixie Chique
24. Januar 2018 @ 14:20
Ja. In Dystopia.
Da nehmen wir achselzuckend die Normalitäten zur Kenntnis, und fügen uns dem unausweichlichen Schicksal, das die Terroristenbrötchengeber und Politikschmierer für uns strategisch vorgesehen haben.
Peter Nemschak
24. Januar 2018 @ 21:28
Was heißt Schicksal? Ein Terrorismusrisiko kleiner als ein Straßenverkehrsrisko. Es gibt keine absolute Sicherheit – für nichts auf dieser Welt. Lassen wir es uns doch nicht verdrießen. Ich verstehe nicht das ständige Aufgeregtsein, die Empörung, die viele erfasst hat. Nehmen wir es gelassen und distanziert.
Peter Nemschak
23. Januar 2018 @ 13:40
Das ist Normalität. Nehmen wir sie als solche zur Kenntnis. Gibt es dafür außer in Utopia eine Alternative ?