Update Belarus: Polen schickt Soldaten, UK auch
Verwandelt sich der Flüchtlingsstreit mit Belarus in einen militärischen Konflikt? Nachdem Polen mehr als zehntausend Soldaten an der Grenze stationiert hat, mischen sich nun auch die USA und UK ein.
Man habe “ein kleines Team bewaffneter Kräfte” nach Polen geschickt, um dem Nato-Alliierten an der Grenze zu helfen, heißt es in London.
“A small team of UK armed forces personnel have deployed following an agreement with the Polish government to explore how we can provide engineering support to address the ongoing situation at the Belarus border.”
inews
Auch die USA und die Nato mischen mit. US-Präsident Biden brachte seine “große Sorge” zum Ausdruck, beließ es zunächst aber bei verbalen Solidaritätsbekundungen.
“We think it’s a great concern. We communicated our concern to Russia, we communicated our concern to Belarus,” Biden told reporters on November 12 as he departed the White House for a weekend at the Camp David presidential retreat. “We think it’s a problem.”
Radio Free Europe
Im Nato-Hauptquartier in Brüssel gab es schon am Donnerstag eine Sondersitzung, bei der Polen die Alliierten informierte. Nato-Generalsekretär Stoltenberg will am Montag auch zu den EU-Außenministern sprechen.
Es fällt auf, dass Polen sich zwar der Hilfe der Nato, der USA und Großbritanniens versichert (was sein gutes Recht ist) – sich jedoch weigert, die EU-Grenzagentur Frontex einzuschalten.
Dabei wurde sie genau für solche Konflikte aufgebaut, und sie sitzt in Warschau…
Siehe auch “Polen schickt 15.000 Soldaten an die Grenze – und will Nato in Stellung bringen“. Mehr zur Krise um Belarus hier
P.S Nun haben auch Belarus und Russland zugegeben, Militärübungen an der Grenze zu Polen abzuhalten. Das belarussische Verteidigungsministerium begründete den Schritt mit der „Zunahme militärischer Aktivität“ nahe der belarussischen Grenze. Und der Chef der britischen Streitkräfte schließt nicht aus, dass zunehmende Spannungen zwischen dem Westen und Russland in einen unbeabsichtigten militärischen Konflikt münden könnten…
pitiplatsch
14. November 2021 @ 17:32
Beim Thema Migration haben wir ganz besonders mit doppelzüngiger Scheinheiligeit zu tun – und die Gutmenschen leben damit offenbar sehr gut. Niemand fragt sie konkret: “Wieviele nimmst Du? 84 Millionen, 10 Millionen oder was?” Und eben darum kommen wir keinen Schritt weiter – wir müsen konkretisieren.
ebo
14. November 2021 @ 18:36
Genau diese Frage kommt jetzt auf die Ampel zu. Sie sagt, niemand soll an den EU-Außengrenzen sterben. Doch sie lässt offen, wie sie das umsetzen will – und wieviele Migranten von der EU-Ostgrenze nach Deutschland kommen sollen. Übrigens gibt es ein ähnliches Problem mit dem Mittelmeer. Schiffe von deutschen Hilfsorganisationen sammeln Bootsflüchtlinge ein – und dann gehen sie in Italien an Land. Doch wer sie aufnehmen soll, bleibt offen…
Michael
14. November 2021 @ 12:54
Da ist offenbar der Irrsinn ausgebrochen. Es sind so viele Waffen produziert, die sollten doch zum Profit der Rüstungsindustrie endlich mal aufgebraucht werden, damit neue verkauft werden können. Ist ja auch prima, dass man in Deutschland immer noch auf nukleare Teilhabe setzt.passt doch perfekt. Wie wäre es denn, wenn man sich mal wieder auf die Idee der Guten Nachbarn besinnt und sich aus dem neuen Kalten Krieg verabschiedet? Außerdem wäre es der richtige und mutige Schritt, die Geflüchteten, für deren Fluchtursachen die EU verantwortlich ist, aufzunehmen und damit auch dem Versuch Polens, Verbündete in einen militärischen Konflikt hineinzuziehen, die Grundlage entzöge. Und solange man mit solchen Verbrechern wie Bolsonaro verhandeln kann, sollte das auch mit Lukaschenko gehen. Frau Merkel hat ja schließlich auch Sultan Erdogan die Milliarden nur so aufgedrängt.
Armin Christ
14. November 2021 @ 09:18
Die Erben Pilsudskis und die angelsächsischen Brandstifter vereint an der Belosussischen Grenze. DIPLOMATIE ist angesagt statt Säbelrasseln. Heiko Maas und seine Amtskollegen haben auch mit anderen unappetitlichen Politikern schon verhandelt (Guaido, Anez, Bolsonaro).