Europawahl: Auf diese (nationalen) Ergebnisse kommt es an

Am Wahltag blickte die EU auf das Europaparlament in Brüssel. Dabei werden die wichtigsten Weichen in den nationalen Hauptstädten gestellt. Vor allem das Ergebnis in Frankreich ist ein Schock, auch Belgien rutscht in die Krise. Und Deutschland?

  • Frankreich: Nationalisten-Führerin Le Pen kommt auf schätzungsweise 31 bis 32 Prozent der Stimmen, mehr als doppelt so viel wie das Wahlbündnis Besoin d’Europe von Präsident Macron. Dieser hat nun vorgezogene Neuwahlen angekündigt. Die Parlamentswahl werde in zwei Runden am 30. Juni und am 7. Juli stattfinden – also noch vor Olympia. Macron geht damit ein hohes Risiko ein!
  • Belgien: Der flämische Separatist De Wever erklärte sich zum Wahlsieger, der liberale Premier De Croo kündigte seinen Rücktritt an. Damit rutscht auch Belgien in die Krise.
  • Niederlande: Liegt der Rechtspopulist Wilders vorn, oder wird der “Rechtsruck” in Den Haag ausgebremst? Erste Umfragen deuten auf einen Erfolg des rotgrünen Bündnisses hin.
  • Italien: Liegt die postfaschistische Regierungschefin Meloni weiter vorn? Eine Prognose der RAI gibt ihr 26 und 30 Prozent der Stimmen – damit würde sie gestärkt aus der Wahl hervorgehen.
  • Spanien: Die konservative PP erhält voraussichtlich 22 der 61 EP-Sitze und fügt den Sozialisten von Ministerpräsident Sanchez eine Niederlage zu. Sie bekommen der Prognose zufolge 20 Sitze.
  • Deutschland: Hier stellen sich ganz viele Fragen, vor allem mit Blick auf die Landtagswahlen im Herbst. Ich überlasse es meinen Lesern, sie auszubuchstabieren – und vielleicht auch zu beantworten 🙂