Attacke auf die Kanzlerin

Jetzt ist Schluss mit lustig: Knapp ein Jahr nach dem Machtwechsel in Frankreich gehen die regierenden Sozialisten ins Gericht mit Kanzlerin Merkel. Sie werfen ihr “egoistische Unnachgiebigkeit vor”, meldet “Le Monde”.

Die Kanzlerin denke nur daran, das Geld der deutschen Sparer zu sichern und die Handelsbilanz zu verbessern, zitiert das Paris Blatt aus einem Entwurf der Partei. Zitat:

“Le projet communautaire est aujourd’hui meurtri par une alliance de circonstance entre les accents thatchériens de l’actuel premier ministre britannique – qui ne conçoit l’Europe qu’à la carte et au rabais – et l’intransigeance égoïste de la chancelière Merkel – qui ne songe à rien d’autre qu’à l’épargne des déposants outre-Rhin, à la balance commerciale enregistrée par Berlin et à son avenir électoral”, écrivent également les dirigeants socialistes pour qui “la France possède aujourd’hui le seul gouvernement sincèrement européen parmi les grands pays de l’Union”.

Die Analyse ist richtig – Merkel ist in der Tat ein uneingestandenes Bündnis mit Cameron eingegangen, wie ich bereits mehrfach in diesem Blog geschrieben habe. Dass Frankreich die einzig proeuropäische Regierung habe, ist allerdings falsch.

Paris ist im Gegenteil viel zu passiv, um das Schicksal Europas zu wenden. Aber vielleicht ändert sich dies ja nach dieser Breitseite gegen Berlin? – Mehr zum Thema hier, der Entwurf der Sozialisten findet sich hier