Tsipras verliert alle Optionen

Der Euro-Griechenland-Gipfel hat begonnen. Premier Tsipras gibt sich kompromissbereit, doch was will er noch erreichen? Alle guten Optionen sind vom Tisch.

Die Eurogruppe hat jede Form von Schuldenschnitt ausgeschlossen. Das war Tsipras erste und wichtigste Forderung. Finanzminister Schäuble hat sie schon Samstag vom Tisch gewischt.

Eine Umschuldung wird in der Vorlage der Eurogruppe zwar nicht ausgeschlossen. Aber es gibt nicht einmal ein Datum, wann man darüber sprechen will, nur eine vage Kann-Bestimmung.

Über Nothilfen für die griechischen Banken haben die Euro-Finanzminister offenbar nicht einmal gesprochen. Sie halten sich damit an den grotesken Fahrplan: Erst muss der Patient sterben, bevor wir ihn retten!

Vermutlich wird Tsipras nicht einmal grünes Licht für den Start von Verhandlungen über neue Finanzhilfen bekommen. Denn vorher dürfte es ein neues Ultimatum geben.

Bis Mittwoch, 14. Juli, soll Tsipras knallharte Spar- und Sozialabbau-Beschlüsse durchs Parlament peitschen. Ein wink mit dem Zaunpfahl an Frankreich  – der 14 juillet ist dort Nationalfeiertag…

Wenn es so kommt, kann Präsident Hollande seine neue Niederlage gegen Deutschland feiern. vielleicht lädt er ja Tsipras als Ehrengast ein… Mehr zum Euro-Gipfel hier

P.S. Nun liegt der erste Entwurf für den Gipfel-Beschluss vor. Rein zufällig taucht dort nun die Option eines “time-out”, also eines “befristeteten” Grexit auf. Von wem war das nochmal?