365 Tage Merkel-MPK: Regieren nach Zahlen

Ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie scheint sich ein neuer Regierungsstil zu etablieren: Die Politik lässt sich von Zahlen leiten. Die jüngsten Beschlüsse der MPK in Deutschland sind ein “schönes” Beispiel – sie zeigen auch die Grenzen der Technokratie.

50, 35, 100 – das sind die neuen Zahlen, die Deutschland regieren. Darauf hat sich die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit Kanzlerin Merkel geeinigt.

Sie bedeuten eine Strategiewende. Noch bei der letzten MPK wollte Merkel jegliche Lockerung an die “35” binden. Nun soll es schon unter “100” losgehen.

Das zeigt, dass die Politik doch noch auf Stimmungen des Souveräns reagiert. Das Volk ruft nach Lockerungen, Fürst Söder von Bayern hat sie schon gewährt.

Da konnte Königin Merkel nicht komplett dicht machen. Doch der “Kompromiss”, den sie erzielt hat, stellt niemanden zufrieden – wie auch?

Die drei Zahlen sind genauso willkürlich wie die bisher anvisierte 35. Die Inzidenz lässt sich nicht einmal richtig messen, das RKI liegt regelmäßig daneben.

Zudem gibt es nicht nur eine Inzidenz, sondern viele – z.B. nach Landkreisen, Altersgruppen etc. Bremen und Bremerhaven zeigen, wie nah Glück und Unglück beieinander liegen.

Besonders absurd wirkt die “Notbremse”, die sich Merkel und die Länderfürsten ausgedacht haben. Irgendwas mit 3 Tage über 100 und dann zurück auf Los oder so.

Es ist Technokratie in Reinkultur – so was kann sich wohl nur eine Physikerin ausdenken, die sich von Virologen beraten lässt und nicht wiedergewählt werden will…

Siehe auch “Deutschland hinkt bei Lockerungen hinterher”