Zieht Schäuble den Stecker?
Jetzt ist es raus: Die EU-Kommission will die kurzfristig nötigen Hilfen für Griechenland über den alten Rettungsfonds EFSM finanzieren. Die Frage ist: Macht Finanzminister Schäuble mit?
Beim Ecofin am Dienstag wollte er davon noch nichts wissen. Griechenland müsse selbst sehen, wie es zurecht komme, zur Not könne es ja Schuldscheine ausgeben. Also die Vorstufe zum Grexit.
Nun muss er wohl nochmal darüber nachdenken. Hoffentlich kommt er nicht auf falsche Gedanken – z.B. zusammen mit Großbritannien auch die EFSM-Hilfen zu blockieren. Dann wäre der Ofen aus.
Denn Griechenland muss am Montag 2,5 Mrd. Euro an die EZB zurückzahlen. Wenn es das nicht kann, zieht die EZB den Stecker – und Schäuble hätte es erzwungen… – Mehr hier
Peter Nemschak
16. Juli 2015 @ 17:33
Deutschland hat ein Interesse am Erhalt des Euro, aber nicht notwendigerweise, dass Griechenland im Euro bleibt. Dass der Euro für viele unbestreitbare Vorteile hat, welche die Nachteile überwiegen, haben die Balten gezeigt, welche die Bedingungen akzeptiert haben.
Holly01
16. Juli 2015 @ 18:42
Die Frage wer den Euro hat, bekommt oder behält, wird nicht in Deutschland entschieden ….
Holly01
16. Juli 2015 @ 18:58
Kleiner link zur (sicherlich von Putin-Trollen unterwanderten) ARD:
http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/wahrheit-mythos-griechenland-100.html
Runde 80Mrd, Gesamtrisiko Deutschlands gegenüber einem Totalausfall Griechenlands, stehen also bereits erhaltenen 160 Mrd. Euro gegenüber.
Schäuble hat seine schwarze Null der Griechenlandkrise zu verdanken.
Geld ausgegeben hat Deutschland wegen der Krise? Null!
Aber wir erhalten Zinsen aus einem 10Mrd. Kredit den Deutschland für 2% aufgenommen und für 5% an Griechenland weiter gereicht hat.
Sind dei 300Mio/a plus die EZB Gewinne plus die Zinsersparniss immer noch nicht genug?
Wann wird Hr. Schäuble den hals endlich voll bekommen und ein Minimum an Vernunft an den Tag legen?
Wenn Schland 160 Mio gespart hat mit 2 Bill. Statschuld und die Euroländer 12 Bill. Schuldeen haben bedeutet das eine Ersparniss von Faktor 6.
Das ist eine runde Billion Zinsersparniss.
Opfern wir Griechenland auf dem Altar des Egoismus?
Ist Griechenland das Bauernopfer eines gigantischen Zinsersparniss-/Konjunkturpaketes der Eurostaaten?
Selbst wenn ich von der Hälfte ausgehe, wie die Anstalt in ihrer Sendung über Griechenland angegeben hat, dann liegt der Verdacht nahe, daß griechische Bürger persönliches Leid ertragen, damit das europäische Großkapital noch fetter werden kann.
Und ja, da ist Schland wieder ganz vorne dabei.
Aber vielleicht geht es uns ja gerade deshalb so gut? Weil wir “Freund”, “Verbündete” und “Partner” so lässig über die Klinge springen lasen?
Ist doch mal einen Gedanken wert?
In der Lügenpresse der MM informierte haben zu solchen Inhalten selbstverständlich keinen Zugang……..
Holly01
16. Juli 2015 @ 16:36
Wenn ich diesen Artikel von german foreign police als Basis nehme, dann stehen wir vor einem Regimechange in Deutschland.Dann werden die MM-Informationskrüppel wohl demnächst gegen die Merkelregierung in Stellung gebracht.
Die deutsche Elite hat sich (wieder einmal) gegen die anglikanische aufgelehnt.
Das deutsche Volk kann von Glück sprechen, daß dieses mal nicht direkt zum Krieg gekommen ist.
Die deutsche Elite ist vollkommen unfähig mit Verantwortung oder Macht umzugehen. Das ist das Resümee aus der Zeit von Bertelsmanns H4 Gesetzentwurf, dessen Durchsetzung über rot/grün, schwarz/gelb bis schwarz/rot alle relevanten Eliten involviert hat und die vollständige Unfähigkeit belegt haben.
Wieder mal war man in Schland zu dämlich zu verstehen, daß man starke Freunde in Europa braucht, um eine europäische Politik mit deutschen Anteilen machen zu können.
Das wird übrigens extrem teuer werden. Die Latte die wir für Griechenland aufgelegt haben, das wird nun unsere eigene Messlatte.
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59161
game over Fräuleins…..
Holly01
16. Juli 2015 @ 15:44
Uns geht es gut:
Deutschland hat Auslandsvermögen in Höhe von Nominal etwa 2Bill.€ und Real noch etwa 1,3Bill., Die Bundesbank spricht von Bewertungsunterschieden, ich spreche von Verlusten.
Die Differenz von 700Mrd.€ ergibt sich aus den aufkomulierten Aussenhandelsüberschussen vs. ausgewiesenen NIIP (Vermögenswerten im Ausland).
Schland hat ein Kapitalüberschuss von z.Zt. grob 220Mrd./a, das entspricht dem, was wir dem Ausland “leihen” damit die unsere Waren weiter kaufen.
Der Anteil der Eurozone sinkt dabei kontinuiertlich, liegt aber immer noch über 1/3.
Kleiner link zu unserem Wirtschaftsgebahren:
https://www.youtube.com/watch?v=guVuUZZFPpQ&feature=youtu.be
Zusammenfassend: Das Geld wird nicht zurück kommen. Denn Länder die selbst nicht die Mittel haben diese Waren zu kaufen, werden im Krisenfall kaum in der Lage sein den Staus zu erhalten, Plus einer Tilgung der Schulden.
Was passiert bei einem Auseinanderbrechen der Eurounion:
Deutschland wertet massiv auf. Das ist ansich nicht das Problem, Deutschland hat durch Aufwertungen nie wirklich Verlust gemacht. Die Verarbeituns in Deutschland ist so stark, daß die günstigeren Importe plus sie Veredlung der Rohstoffe und Zwischenprodukte, die Differenz immer weitgehend aufgehoben hat.
Deutschland verliert aber rund 40% seiner Märkte direkt. Die ehemaligen Euro-Staaten müssten ihre Aussenhandelsdefiziete instant ausgleichen.
Deutschlands Exportindustrie würde zusammen brechen. Die Fahrzeughersteller können 20% Aufwertung nicht verkraften. Die Firmen wie Airbus oder Siemens wären instant pleite. Die machen nicht zu, das Siechtum kann sich Jahrzehnte hinziehen (wie ja jetzt auch schon), aber die Firmen wären vom Geschäftsmodell her fertig.
Die prekäre Arbeit in Deutschland würde zusammen brechen. Wir hätten nicht 9 Mio. Leistungsbezieher sondern 15 Mio. und die Bezüge dieser Menschen wären auch noch höher als heute.
Die Zinslasten der öffentlichen Hand würde auf das Maß steigen vor der Eurozone, das bedeutet sie würden sich verdoppeln.
Der Energieexport würde einbrechen. Die Kunden hätten das Geld nicht mehr.
Die Grenzanlagen müssten reaktiviert und personell besetzt werden.
Die Flughäfen müßten dem US-Standart angepaßt werden, denn dei Bedrohung wäre adäquat.
Zusamnegfaßt würde Schland seine Exportmärtkte und seine Auslandsvermögen verlieren. Die Arbeitslosigkeit würde explodieren. Die Refinanzierung würde extrem viel teurer. Die weltweite Reputaion wäre im Eimer.
Und Deutschland wäre das Land, welches nach deem EU Zusammenbruch am besten dastände.
Europa wäre für Jahrzehnte verbrennte Erde.
Ja laßt den Schäuble mal den “Stecker” ziehen. Dann können so MM informierte Meinungskrüppel die nie eine Chance hatten sich ein Bild zu machen wieder mal sagen:
Das wußte ich aber nicht. Ey Schäubi steck den Stecker wieder rein ….
Aber wann ist die EU-Maschine weg.
Peter Nemschak
15. Juli 2015 @ 21:15
@ebo .. uns geht es … können wir uns darauf einigen… relativ gut. Room for Improvement gibt es natürlich immer.
Carlo
15. Juli 2015 @ 19:59
Soll er doch den Stecker ziehen. Der gezogene Stecker könnte trotzdem einen gewaltigen Kurzschluss auslösen.
Die Frage ist, ob man in Griechenland wüsste, was man mit so einer Chance gescheites anstellt. Bei Tsipras habe ich meine Zweifel.
DerDicke
15. Juli 2015 @ 19:06
Über richtig und falsch muss man noch diskutieren 😉
Wie lange soll unser Siechtum in einer Eurozone, deren Mitglieder zu 80% damit beschäftigt sind sie irgendwie über die Runden zu bringen denn noch dauern? Warum sollen wir dieses Experiment nicht jetzt beenden, wo wir sehen dass es in die Katastrophe führt? Die Fallhöhe wächst mit jeder Milliarde die man in dubiosen Kanälen versenkt.
ebo
15. Juli 2015 @ 19:36
Wa heißt denn hier “unser” Siechtum? D geht es glänzend mit der größten Freihandelszone und der billigsten Währung aller Zeiten! Nur für den Resrt Europas, Finnland incl. siehts nicht doll aus…
DerDicke
15. Juli 2015 @ 20:30
Nein, “uns” geht es nicht glänzend. In den Schulen zieht es zu den Fenstern rein, die Brücken sind marode, die Internetanschlüsse in zu vielen Gegenden viel zu langsam, die Abgaben steigen und steigen trotzdem, Energie wird dank Weichwährung immer teurer, immer mehr mittelständische Firmen gehen über die Wupper und auch die Konzerne bauen Personal ab, die Reallöhne stagnieren seit über 10 Jahren so wie auch die Einzelhandelsumsätze.
Das einzige was glänzt ist die zurechtgelogene Statistik.
S.B.
16. Juli 2015 @ 10:36
@ebo: Ich kann “DerDicke” da nur zustimmen! Dieses “Uns” und “Wir” sind unzulässige Verallgemeinerungen. Insbesondere der Exportindustrie und den entsprechenden Zulieferern geht es (noch) gut. Und zwar aus einem Grund: Weil die deutschen Steuerzahler für deren Kreditausfälle geradestehen müssen.
Ansonsten hat D inzwischen eine völlig marode Infrastruktur. Wenn ich über die Straßen in unserem Stadtbezirk fahre, fühle ich mich “perfekt” in alte DDR-Zeiten zurückversetzt. Wenn ich die Oberschule meiner Tochter sehe, ist es fast noch schlimmer. Und wenn ich erst an den Unterrichtsausfall denke, wird mir schlecht. Das ist D im Jahre 2015: ein maroder Saftladen. Hauptsache wir verschenken Autos, die niemand braucht, in alle (dritte) Welt!
Hoffentlich zieht Schäuble den Stecker und zwar so, dass das EU- und Eurosiechtum noch heuer beendet wird. So recht dran glauben mag ich aber noch nicht.
Baer
15. Juli 2015 @ 16:33
Ich hoffe ,dass er dieses mal wirklich den Stecker zieht, denn Griechenland gehört nach Europa, aber nicht in den Euro.
Die Einführung der Drachme ist der einzige Weg zu Haushaltsdisziplin und zu Wettbewerbsfähigkeit.
Die sogenannte Wettbewerbsfähigkeit hat immer Gewinner und Verlierer ,zumal wenn eine gemeinsame Währung in einem heterogenen Wirtschaftsraum eine Zwangsjacke
darstellt.
Peter Nemschak
16. Juli 2015 @ 10:31
Ein temporärer, vielleicht endgültiger Grexit wäre nicht nur im Sinn Schäubles. Dieser könnte mit einem Schuldenverzicht verbunden werden. Auch Professor Sinn vom IFO München ebenso wie der deutsche Wirtschaftsweise Professor Feld haben dafür durchaus nachvollziehbare Argumente. Eine Währungszwangsjacke, so wie der Euro von manchen, aber nicht allen empfunden wird, hat zweifellos Unfrieden innerhalb der EU gestiftet. Die Möglichkeit zu wählen, ob man im Euro bleibt und seine Rahmenbedingungen akzeptiert oder ihn verlässt, wäre ein demokratisches Recht der Mitgliedsstaaten, das ihnen derzeit geltenden Regeln verweigern.