Scholz & Friends hängen am Verbrenner
Eigentlich sollte der deutsch-europäische Streit um den Verbrennungsmotor und E-Fuels vor dem EU-Gipfel abgeräumt werden. Doch nun kommt das Thema wieder hoch – wird das Treffen doch noch zum Auto-Gipfel?
Wir verteidigen die Ukraine – und den Verbrennermotor: Das scheint das neue Motto beim EU-Gipfel in Brüssel zu sein. Nach Deutschland halten nun auch Italien, Tschechien und die Slowakei die Fahne ihrer Autoindustrie hoch. Sie fordern Nachbesserungen an eigentlich bereits fertigen EU-Gesetzen.
Während Kanzler Scholz sich für E-Fuels (und die FDP) stark macht, fordert Italien, auch Biokraftstoffe zuzulassen. Tschechien und die Slowakei rennen gegen die neue Abgasnorm Euro 7 an. Offiziell steht nichts davon auf der Tagesordnung. Doch Gipfelchef Michel entgleitet mal wieder die Debatte.
Nun richten sich alle Blicke auf EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen. Sie soll Kompromissvorschläge vorlegen. Doch ein erster Entwurf, dier eine neue Autoklasse nur für E-Fuels vorsah, hat den Streit nicht gelöst. Im Gegenteil: Nun weitet er sich auf andere Auto-Themen aus…
Siehe auch “Von der Leyen erfindet Wunder-Autos, die sich selbst abschalten”
KK
25. März 2023 @ 13:44
@ Arthur Dent:
AKW´s laufen sogar in Gretas Heimat Schweden problemlos….Wenn man den CO2-Ausstoß mindern will, dann sollte man den Betrieb von AKW´s in Erägung ziehen, vor allem, wenn man solche Anlagen bereits hat.”
Ja, AKW laufen problemlos, bis es ein Problem gibt. Und dann gibts ein richtiges Problem. Was in Fukushima einmal passiert ist, kann in EUropa dutzendfach zeitgleich passieren, wenn hier mal die Erde beben sollte wie regelmässig und zuletzt wieder in der TR. Auch wenn hier keine tektonischen Platten direkt aufeinandertreffen, so befindet sich unter Italien jedoch ein Supervulkan, dessen Ausläufer bis nach Skandinavien reichen. Wenn der unten brodelt, dann wird es oben gehörig wackeln. Und ein Krieg ist der Atomsicherheit auch nicht förderlich, wie wir gerade feststellen müssen… Tschernobyl schon vergessen? Wir haben in Deutschland, tausende Kilometer weit weg, noch viele Jahre regelmässig Ackerböden und Pflanzen beprobt, um die Auswirkungen einschätzen zu können.
Und solange noch keiner weiss, wo man den ganzen strahlenden Müll lagern soll (ausser ihn in die Ukraine zu liefern, um ihn dort als Munition einzusetzen, wie das UK das gerade vorhat), halte ich ohnehin für verantwortungslos. Man sieht ja gerade in Paris, was passiert, wenn sich nicht abgeholte Müll ansammelt – zum Glück strahlt der dort nicht.
Arthur Dent
24. März 2023 @ 22:51
@KK
man könnte auch über die Kernkraft nachdenken, da zumindest der CO2-Ausstoß geringer als beim Kohlestrom. AKW´s laufen sogar in Gretas Heimat Schweden problemlos. Seit 1957 wurden in Deutschland kerntechnische Anlagen in Betrieb genommen ohne größere Probleme betrieben. Die Errichtung und der Betrieb von AKW´s ist dann legitim, wenn die durch sie entstehenden möglichen Gefahren geringer sind, als die Gefahr, die sich aus einem Verzicht auf die Kernenergiegewinnung ergeben. Wenn man den CO2-Ausstoß mindern will, dann sollte man den Betrieb von AKW´s in Erägung ziehen, vor allem, wenn man solche Anlagen bereits hat.
Thomas Damrau
24. März 2023 @ 19:51
@KK
Richtig: Schon das Narrativ Der Grünen ist nicht schlüssig.
Und die eFuel-Fans in FDP (und SPD) führen das Thema Energiewende endgültig ins Absurde.
KK
24. März 2023 @ 18:48
@ Thomnas Damrau:
“Diese Wendung in der Haltung zum Thema Antriebstechnologie trifft auf eine …”
…dafür nicht ansatzweise ausgelegte Infrastruktur und Netzkapazität.
Wenn im Sommer die Sonne scheint und Wind weht, gehen jedes Jahr tausende MWh in den Orkus, weil das Netz das Überangebot gar nicht aufnehmen kann. Im Winter hingegen, wenn viel – und bei der geplanten Wärmetauscherorgie noch viel viel mehr – benötigt wird, liefert auch eine Verdreifachung der jetzigen Solar- und Windstromkapazitäten wohl nicht genug für alles. Da werden noch lange Gas- und Kohlekraftwerke gebraucht werden, was nichts zum Besseren ändert.
Wichtiger als weiter die Produktion auszubauen wäre es wohl, erst mal für Speicherkapazitäten zu sorgen, um die Überkapazitäten aus den Sommern in die Winter zu transferieren (ginge mit entsprechenden Speicherkraftwerken mit Wasserkraft, aber das verschandelt ja gem. den GRÜNEN, die m.W. so eines mal im Schwarzwald zu verhindern halfen, die Landschaft).
Wir werden mehrheitlich von Leuten regiert, die sich auf eine gute Fee verlassen wollen, bei der man drei Wünsche frei hat…
Thomas Damrau
24. März 2023 @ 07:38
Man muss kein großer Prophet sein, um zu ahnen, worauf das hinausläuft:
– Diese Wendung in der Haltung zum Thema Antriebstechnologie trifft auf eine Bevölkerung, die gemäß letzten Umfragen (z.B. https://www.spiegel.de/auto/e-fuels-mehrheit-in-deutschland-hofft-laut-spiegel-umfrage-auf-zukunft-mit-verbrennungsmotor-a-315b3f23-d198-4775-a421-bde12b484497 ) merhheitlich eh keine Lust hat, sich auf den logistischen komplizierteren Elektro-Antrieb einzulassen.
– Die EU-Bürger werden weiter Verbrenner-PKW kaufen, weil „ja dann ab 2035 mit eFuels gefahren wird“.
– 2035 wird es viel zu wenig eFuel geben, das in den existierenden PKW verbrannt werden kann. Und die Menge, die es gibt, wird viel zu teuer sein.
– Es wird auch nach 2035 auf Erdöl-Basis weitergefahren.
Arthur Dent
24. März 2023 @ 00:14
Deutschland braucht den Fluxkompensator 🙂
KK
23. März 2023 @ 15:50
“…hat den Streit nicht gelöst. Im Gegenteil: Nun weitet er sich auf andere Auto-Themen aus…”
Das nennt man wohl einen Automatismus… 🙂