Plant Brüssel doch einen Türkei-Rabatt?

Das Europaparlament hat es abgelehnt, er Türkei im Streit um Visa-Liberalisierung und Flüchtlingspakt einen Rabatt zu gewähren. Doch aus der EU-Kommission kommen ganz andere Signale.

Dort setzt man auf “Business as usual” – und auf einen Trick, um den Knackpunkt, die türkische Anti-Terror-Gesetzgebung, zu umschiffen.

Das meldet jedenfalls ein FAZ-Redakteur mit guten Kontakten zu Kommissionschef Juncker. Demnach soll die bisher geforderte Gesetzesänderung auf die EU-Beitrittsverhandlungen verschoben werden.

Im Klartext: Die Kommission will der Türkei doch einen politischen Rabatt gewähren – und die wichtige “Benchmark” einfach aus den Visa-Verhandlungen herausnehmen.

Wenn das stimmt, wäre es ein neuer Beweis, dass es in Sachen Türkei wie auf dem Basar zugeht – und dass es die Kommission mit ihren “Werten” und “Regeln” nicht so ernst nimmt…

P.S: Juncker dementiert. “Wir legen größten Wert darauf, dass die Bedingungen erfüllt sind”, sagte er am Donnerstag auf einer Europa-Konferenz in Berlin. Ansonsten werde dieser “Deal” nicht stattfinden.