Wilders feiert, Le Pen bangt
Aufruhr bei den EU-Gegnern in Holland und Frankreich: Binnen weniger Stunden hat sich die Ausgangslage für den Niederländer Wilders und die Französin Le Pen völlig verändert.
Bei Wilders und seiner Antiislam-Partei PVV knallten heute die Sektkorken: Nach einer Umfrage ist die PVV zur stärksten politischen Kraft in den Niederlanden aufgestiegen.
“Geert Wilders on Track to Become Next Prime Minister of the Netherlands”, meldet ein Online-Dienst. Dabei hatten wir doch immer gedacht, Wilders sei endgültig in der Versenkung verschwunden…
Genau umgekehrt läuft es in Frankreich. Nach der Nominierung von F. Fillon zum Präsidentschaftskandidaten der rechten Republikaner sackt Nationalistenführerin Le Pen in den Umfragen ab.
Beim entscheidenden 2. Wahlgang würde sie gegen Fillon verlieren, heißt es nun. Wenn es dumm läuft, nimmt ihr Fillon sogar so viele Stimmen weg, dass auch die Linke wieder Morgenluft wittern kann.
Die Wahlen in Frankreich und Hollande im kommenden Jahr könnten spannend werden – und so gar nicht den Erwartungen entsprechen, die uns die Medien bisher einflüstern…
GS
28. November 2016 @ 20:19
In den Niederlanden bin ich auf die nächste Regierungsbildung ohnehin gespannt. Ohne 4-5 Koalitionspartner dürfte es dort keine Mehrheiten mehr geben. Unter diesen Bedingungen sehe ich Wilders auch nicht als MP. Denn wo soll der so viele Koalitionspartner hernehmen? Da müsste Wilders schon ein enorm starkes Ergebnis einfahren und nicht nur ~20 %.
GS
28. November 2016 @ 20:12
Ich denke, in Frankreich ist das Basisszenario, dass Le Pen nicht (oder nicht wesentlich) mehr als 40 % der Stimmen bekommt. Das wäre auch mit Juppé nicht anders gelaufen. Kritisch könnte es nur werden, wenn Hollande oder ein anderer Sozialist in den 2. Wahlgang kommt. Aber das scheint nicht allzu wahrscheinlich.
Peter Nemschak
28. November 2016 @ 17:36
Man wird sehen, wem enttäuschte Linkswähler ihre Stimme geben werden.
ebo
28. November 2016 @ 20:01
Bien sûr. Jedenfalls wird Fillon die Linke wieder motivieren und mobilisieren. Gleichzeitig darf er nicht hoffen, im entscheidenden 2. Wahlgang viele Stimmen von links zu bekommen. Das Spiel ist wieder völlig offen…