Wer stoppt Jazenjuk?
Darüber, wie man Putin in der Ukraine stoppen kann (oder nicht), wird seit Wochen auf allen Kanälen diskutiert. Doch wer stoppt Kiews nicht gewählten Interims-Premier Jazenjuk?
Der Mann schickt nicht nur Panzer zu einem „Anti-Terror-Einsatz“ in die Ost-Ukraine, womit er die Lage unnötig weiter anheizt (ein Spezialkommando der Polizei sollte eigentlich genügen).
Jetzt redet er auch noch vom „Dritten Weltkrieg“, den Putin angeblich anzetteln will. Offenbar will er so die USA und die Nato auf den Plan rufen, auch die EU soll Hilfe leisten (z.B. über eine Polizeimission).
Dieses Gerede ist brandgefährlich. Doch niemand stoppt Jazenjuk, niemand pfeift ihn zurück. Im Gegenteil: SPON & Co. blasen die Kriegshetze auch noch groß raus. Schließlich ist er ja „unser“ Mann, oder?
winston
26. April 2014 @ 18:34
In der EU sind bezüglich Ukraine jetzt alle sehr sehr kleinlaut geworden, keiner will klar Stellung beziehen, weder mit Russland, noch mit den USA, in Kiew lässt man sich auch nicht mehr blicken, dabei ist die EU mit ihrem EU-assoziierungsabkommen und dem schier peinlichen Auftritten des Mannes aus Berlin, Klitschko, meiner Meinung nach der hauptverantwortliche dieser Krise.
Jetzt wo die Kiewer Kartoffel heiss geworden ist, zieht man den Schwanz ein und lässt die Amis die Drecksarbeit machen.
Und bei den Kiewer EU Befürworter fragt man sich immer lauter, wo ist die EU geblieben ??
Wie in der Eurokrise, so auch jetzt in der Ukraine, begeht die EU einen Fehler nach dem anderen und wirkt völlig konzeptlos und wirr.
Ich komme immer mehr zum Schluss das in Brüssel lauter verantwortungslose Wirrköpfe sitzen, denen das Wohl des europäischen Volkes nicht im geringsten interessiert.
Claus
26. April 2014 @ 19:08
Sehr Richtig gesehen, die Amis treiben die EU vor sich her. Ihr Erfüllungsgehilfe jazenjuk heizt die Situation weiter an. Statt Kommunikation herrscht kalter Krieg und Sprachlosigkeit. Aber gegenseitige Beschuldigungen helfen der Ukrainischen Bevölkerung nicht weiter. Was sich hier hoch schaukelt gibt zu Besorgnis Anlass.
Auf diese EU hat Kein Europäer Bock.
Peter Nemschak
26. April 2014 @ 10:49
Wer stoppt Putin? Putin spielt ein gefährliches Spiel. Zunehmend wird sichtbar, dass die russische Elite an ihre eigene Propaganda von der Größe Russlands und seiner Überlegenheit gegenüber dem dekadenten Westen glaubt. Russland muss sich entscheiden, ob es die, vor allem für seine Elite bequeme, Symbiose mit dem Westen fortsetzen oder über kurz oder lang ein Vasallenstaat von China werden will. Die Sanktionen sind daher unmittelbar zu verschärfen und umzusetzen, selbst wenn es im Westen Opfer erfordert. Die Verschiebung der Grenzen in Europa (Krim) ist ein Kriegsgrund, auch wenn Pazifisten in diesem Blog dies nicht zur Kenntnis nehmen wollen.
ebo
26. April 2014 @ 15:18
Sie sind immer so schön Mainstream. „Wer stoppt Putin“ fragen nun wirklich alle Medien. Es ist nicht Aufgabe eines Blogs, das nachzubeten, zumal meines Wissens noch keine befriedigende Antwort gefunden wurde. Oder zeigen die „Bemühungen“ von USA und EU Erfolge? – Meiner Meinung nach ist die Regierung in Kiew das Haupthindernis für eine diplomatische Lösung. Wie sie aussehen könnte, habe ich in einem eigenen Blogbeitrag skizziert.
Peter Nemschak
26. April 2014 @ 16:34
Ich bin für den Mainstream, wenn er vernünftig ist. Erwarten Sie etwa, dass ich immer in Ihr Horn stoße wie Ihre treue, von der EU frustrierte Kirchengemeinde? Dass Jazenuk die Situation dramatisiert, ist aus seiner Sicht verständlich. Die Russen werden mit allen Mitteln versuchen, demokratische Wahlen im Mai zu verhindern. Warum sollte Russland an einer diplomatischen Lösung in der Ukraine interessiert sein, außer sie liefe auf eine de facto Teilung des Landes hinaus? Es geht schon lange nicht mehr nur um die Ukraine. Dass die Annexion der Krim so locker vom Westen hingenommen wurde, war eine Aufforderung an Putin weiterzumachen.
ebo
26. April 2014 @ 17:02
Wo ist der Mainstream denn vernünftig? Er redet von Stabilität und De-Eskalation und bewirkt genau das Gegenteil. Sie folgen, um mit Max Weber zu sprechen, einer zwar hochanständigen, aber fatalen Gesinnungsethik. Eine Verantwortungsethik – und das Völkerrecht – würde uns gebieten, Jazenjuk und Konsorten zu verabschieden. Danach wäre der Weg frei für eine Verständigung mit Russland.
Peter Nemschak
27. April 2014 @ 10:41
@ebo Die Vernunft würde eine Verständigung mit Russland nahe legen. Um zu dieser Erkenntnis zu kommen, muss zuerst bei allen Beteiligten die Unvernunft ihren Lauf genommen haben. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die politische Geschichte durch nichts von der Geschichte von Finanzkrisen: „This Time is Different“ scheint in der menschlichen Psyche unausrottbar verankert zu sein.
Claus
25. April 2014 @ 13:52
Ich habe die dumpfe Befürchtung auch nach den tönen aus Washington, als ware man auf eine Militärische Konfrontation aus. Das würde auch einige Geld- u. Wirtschaftsptobleme lösen, die USA / Europa haben. Menschenleben sind für gierige Eliten eh Kein Thema.
ebo
25. April 2014 @ 13:56
Hinter Jaz stehen jedenfalls die USA, die ja auch die „Anti-Terror“-Aktion befürworten bzw. steuern (Biden und CIA Besuche in Kiew). Ich vermute, dass die EU-Politiker von alldem nicht begeistert sind, doch sie wagen es nicht mal einen Pieps zu sagen. Dennoch: nach der WW3-Äußerung dürfte sich Jaz nicht mehr lange halten (lassen)…