Von der Leyens unfriedliche Osterbotschaft

Ausgerechnet zu Ostern fordert EU-Kommissionschefin von der Leyen mehr Waffen für die Ukraine. Mit ihrem Appell verkennt die CDU-Dame nicht nur die Osterbotschaft – sie fällt auch aus der Rolle.

“Für alle Mitgliedstaaten gilt, wer kann, sollte schnell liefern, denn nur dann kann die Ukraine in ihrem akuten Abwehrkampf gegen Russland bestehen”, sagte von der Leyen der “Bild am Sonntag”.

Bestimmte Waffengattungen schließt die Politikerin explizit nicht aus: “Ich unterscheide nicht zwischen schweren und leichten Waffen. Die Ukraine muss das bekommen, was sie zur Verteidigung braucht und was sie handhaben kann.”

Damit folgt von der Leyen der Linie von Nato-Generalsekretär Stoltenberg. Auch er hat den militärisch durchaus wichtigen Unterschied zwischen leichten und schweren, defensiven und offensiven Waffen mal eben weggeredet.

Zudem fällt die CDU-Dame aus ihrer Rolle. Sie steht nämlich nicht den 27 EU-Staaten vor, sondern soll ihnen dienen. Für die Vertretung der Mitgliedsländer ist Ratspräsident Michel zuständig. Und für die Ukraine kann keiner von beiden sprechen.

Überhaupt ist es fragwürdig, wenn sich die EU für Waffenlieferungen in ein Kriegsgebiet ausspricht. Sie ist als Friedensunion konzipiert worden und hat keine Aufsicht über nationale Waffenlieferungen.

Normalerweise würde man zu Ostern einen Friedensappell aus Brüssel erwarten, vielleicht sogar eine Friedensinitiative. Stattdessen kündigt von der Leyen einen monate-, wenn nicht jahrelangen Krieg an…

Siehe auch “Die EU setzt auf Sieg”