Update: Metsola mit Stimmen von polnischen Rechten gewählt

Roberta Metsola aus Malta ist zur neuen Parlamentspräsidentin gewählt worden – zur allgemeinen Überraschung schon im 1. Wahlgang. Dass es so schnell ging, lag an Rechtsnationalisten aus Polen.

Die Rechten von der ECR hatten einen Gegenkandidaten aufgestellt (den polnischen PiS-Politiker Kosma Złotowski), ihn dann aber kurz vor dem ersten Wahlgang zurückgezogen.

Indirekt riefen sie damit zur Wahl Metsolas auf, die dann auch prompt durchmarschierte. Durch ihre Entscheidung dürften sie Einfluß auf die künftige Parlamentspräsidentin gewinnen.

Die ECR hat immerhin 64 Abgeordnete. Rein rechnerisch sind nun auch Mehrheiten mit den Rechtsnationalen, aber z.B. ohne die Liberalen möglich.

Dies passt zum erzkonservativen Profil Metsolas, die bekennende Katholikin und Abtreibungs-Gegnerin ist – genau wie viele PiS-Anhänger.

Es passt allerdings weniger zu ihrem Saubermann-Image beim Rechtsstaat, das die promovierte Juristin pflegt. Denm die PiS-Leute legen den Rechtsstaat sehr eigenwillig aus, um es milde zu sagen…

Siehe auch “Rechtsruck mit Matsola (und den Liberalen)”

P.S. Die Liberalen brüsten sich, “Königsmacher” zu sein und Metsola auf einen gemäßigten Kurs zu bringen. In Wahrheit konnten sie nur einen Passus zu transnationalen Listen im Programm für die zweite Hälfte der Legislatur durchsetzen. Die konservative EVP will aber offenbar nur sieben transnationale Sitze ermöglichen 🙂