Update: Erdogan provoziert – nun auch bei “Irini”

Dass die Türkei die EU in Libyen mit Waffenlieferungen und islamistischen Milizen herausfordert, ist bekannt. Doch nun kommt heraus, dass Sultan Erdogan sogar die Marinemission “Irini” vor der libyschen Küste behindert. Und Brüssel schaut zu.

Die EU-Kommission räumte ein, dass es einen “Vorfall” vor der Küste Libyens gegeben habe, wollte (oder konnte) aber nichts zu den näheren Umständen sagen. Wir greifen daher auf eine externe Quelle zurück – das Portal “Middle East Eye”.

Dort lässt sich nachlesen, wie die Türkei die EU-Mission “Irini” zum Narren hält. “Drama in the Med: Greek navy tries to stop cargo ship accompanied by Turkish frigates”, berichtet der Online-Dienst.

Die griechische Marine habe versucht, einen verdächtigen Frachter zu stoppen und nach Waffen zu durchsuchen – doch das türkische Militär sei dazwischen gegangen und habe die Kontrollen verhindert.

Wenn das stimmt, dann hält Erdogan die gesamte “Irini”-Mission zum Narren. Denn sie wurde ja eigens dafür eingerichtet, Waffentransporte in das Bürgerkriegsland zu kontrollieren und zu stoppen.

Nachdenklich stimmt auch, dass die EU offenbar keinerlei Möglichkeit hat, einzugreifen, wenn ein Schiff die Kontrollen verweigert. Da müsse man sich an die Uno bzw. die USA wenden, so ein Sprecher.

Dabei hatte der EU-Außenbeauftragte Borrell die “Irini”-Mission als großen Erfolg gepriesen. Die EU werde “die Sprache der Macht” erlernen, tönte er. Wenn es um Erdogan geht, gilt dies offenkundig nicht!?

Siehe auch “Erdogan provoziert mehr denn je”