Update Energiekrise: Industrie schlägt Alarm
Die europäischen Rekordpreise bei Gas und Strom gefährden die energieintensive Industrie: Mehrere Lobbyverbände schlagen in einem Brandbrief an die EU Alarm.
Darauf weist der Energieexperte J. Blas von Bloomberg in einem Tweet hin.
EUROPEAN ENERGY CRISIS: Eleven associations of European energy-intensive industries (from cement to steel and from fertilisers to paper mills) issue a joint-statement warning about “unbearably high energy prices” and production shutdowns | #EuropeanEnergyCrisis pic.twitter.com/kiEiu4BhAa
— Javier Blas (@JavierBlas) December 22, 2021
Zwei Dinge sind bemerkenswert: Die Industrie sucht die Ursache für die explodierenden Preise vor allem in “Finanzmarktspekulation” – und verweist auf (US-amerikanische) Hedgefonds. Das kennen wir doch schon aus der Eurokrise!?
Und: Die EU-Kommission schweigt. Dabei sollte sie doch die Marktspekulation untersuchen und sicherstellen, dass Energie erschwinglich bleibt – für einen “grünen” Aufschwung…
Siehe auch “Der Gaspreis explodiert, die Märkte spielen verrückt”
european
25. Dezember 2021 @ 14:47
Nur ganz kurz.
Es hat mit der Währung gar nichts zu tun.
Die Welt ist eine geschlossene Volkswirtschaft. Des einen Guthaben sind des anderen Schulden. Des einen Überschüsse sind des anderen Defizit – unabhängig davon in welcher Währung gezahlt wird.
Über Trump brauchen wir nicht zu diskutieren. Dass er die Zollschranke gegenüber der EU und Deutschland fallen ließ, war trotzdem völlig berechtigt. Er hat damit signalisiert, dass er nicht vorhat für die Europäer ins Defizit zu gehen, denn die EU möchte weiterhin massive Überschüsse produzieren, also Forderungen gegenüber anderen Ländern aufbauen. Was übrigens weltweit mittlerweile zu Schäden führt. In Deutschland interpretiert man das so gern als Neid. Mehr Selbstverliebtheit ist kaum möglich.
Das einzige, was da raushilft, sind ausgeglichene Leistungsbilanzen. Damit kommt jedes Land zu seinem Recht und hat die Chance, sich zu entwickeln.
Die Ungleichgewichte innerhalb der Eurozone sind nicht dadurch entstanden, weil Deutschland so schlau und die anderen so doof sind, sondern weil Deutschland als ökonomische Wuchtbrumme ein Modell lebt, das nicht von allen gelebt werden kann. Das Land lebt auf Kosten der anderen und nicht umgekehrt. Deshalb „das Land“, weil innerhalb von Deutschland nur wenige davon profitieren, der Staat und einige Unternehmen. Fast die Hälfte der Deutschen kann mittlerweile keine Rücklagen mehr bilden und klebt schon am Fliegenfänger, wenn Kühlschrank und Waschmaschine gleichzeitig kaputtgehen.
Da muss noch sehr viel ideologischer Müll beseitigt werden.
Udo Link
24. Dezember 2021 @ 15:05
Vielen Dank für den Post auf meine Äußerungen hier. Bin gar nicht gewohnt, so schnell und überhaupt eine Antwort zu erhalten.
Scheinbar ist unserem Land die Diskusfähigkeit etwas abhanden gekommen. Offensichtlich steckt sie noch in der Pubertät.
Wir mokieren uns gern über das Demokratieverständnis anderer Länder ,dabei breitet sich auch hier bei uns immer offensiver ein neuer Totalitarismus aus.
Erwachsene Demokratien setzen auf Diskurs und inhaltlich begründete
Argumentation im Ringen um ein optimales, ein akzeptables Ergebnis für die Mehrheit der Gesellschaft.
Mangelndes Demokratieverständnis – nur zwei Beispiele : Ursprünglich war doch von der EVP Herr Weber statt Frau v. Leyen als Kommissionspräsident(in) vorgeschlagen. Eine Person mit Machtbefugnis hat dies infrage gestellt und gleich einem neuen Sonnengott darüber befunden.
Oder erst kurz zurück liegend die Wahl in BLN. Wählen noch drei Stunden nach Schluss der Wahllokale, oder gar nicht können, weil abgesperrte Straßen die verhindern. Falsche Wahlzettel, Wahl durch nicht Berechtigte, und ….. Die Aufzählung ist unvollständig.
Konsequenzen?
Zur ökonomischen Bedeutung der Sachlage. Ich gebe Ihnen völlig Recht, wir finanzieren praktisch unsere Exporte selbst.
Und der Fehler ?
Eine einheitliche Währung absolut unterschiedlich starker Volkswirtschaften
schließen früher funktionierende Regulationsmöglichkeiten für die heutige Zeit aus.
Ebenso wie bei der Energiewende wurde auch hier, politisch
motiviert ,den zweiten vor dem ersten Schritt vollziehend, ökonomischen Sachverstand vermissend, agiert.
Eine ideologiefreie Äußerung von Wirtschaftshistorikern zum
Euro würde mich, so überhaupt möglich, ungemein interessieren.
Nachdem Deutschland in der EU unser bisheriger
stabilitätspolitischer Partner Großbritannien abhanden gekommen ist,
werden die schuldengläubigen EU-Länder immer mehr.
Die Einführung des EURO wurde durch die Politik bestimmt, ohne demokratische Legitimation durch die Bürger!
Uns wurde versprochen , er würde so stabil wie die D-Mark sein.
Und das im Bunde mit Frankreichs ,,Weichwährung Franc”
und der über Jahrzehnte permanent inflationären italienischen Lira?
Damit wurden banale ökonomische Gesetze zu unserem Nachteil ignoriert,
unterschiedlich starke Ökonomien in einem Währungsverbund zu etablieren.
Dem politischen Konstrukt des
Euro ist ein lebenslanger Geburtsfehler anhängig, grundlegende
ökonomische Gesetze zu negieren. Daraus sich ergebende Widersprüche
lassen sich scheinbar zeitlich begrenzt kompensieren, rufen
allerdings qualitativ neue auf den Plan, welche die ,,Kreativität
” der Verantwortlichen permanent fordert!
Wachstum der Wirtschaft spielt eine geradezu existenzielle Rolle in unserem Finanzsystem.
Banal ausgedrückt, weil nur eine wachsende Wirtschaft sicherstellt, dass wir
alle den Zinsdienst leisten können für jene Schulden,
mit denen dieses „Wirtschaftswachstum“ bisher erkauft wurde.
Die politische und finanzielle Krise in den Südstaaten der EU
/Italiens zeigt doch , dass das grenzüberschreitende Zahlungssystem der Eurozone,
Target2,versagt. Mittlerweile auf gut eine Billion Euro belaufen sich die
Verbindlichkeiten.
Das Fiatgeld ist in einer bisher ungekannten Krise, unübersehbar
bei Rekapitulation der Finanzgeschichte in einmalig hoher
weltweiter Verschuldung, des Ausgleichversuches durch
exponentielle Generierung Papiergeldes , repressiven Maßnahmen
wie Negativzinsen, des Versuches der fatalen Entwicklung des
Wertverlustes .
Der Euro bleibt immer ein chronischer Pflegefall und fordert permanente ,,Kreativität ” der verantwortlichen. Zu Ungunsten der Mehrheit der Gesellschaft.
Link
23. Dezember 2021 @ 10:19
Eigens initiierte Gesetze (Maastricht, Haftbarkeit für die Verbindlichkeiten anderer Staaten, primärer Schutz der Außengrenzen vor der Öffnung der Binnengrenzen , und….. ) kann man ohne Konsequenzen ignorieren . Gesetze gelten ausschließlich für die Bürger.
Nicht einmal die Regelung einer Zeitumstellung ist absehbar.
Politik von Unfähigen für Leidenswillige !
european
23. Dezember 2021 @ 11:52
Mit der Haftbarkeit für die Verbindlichkeiten anderer Staaten ist das so eine Sache. 😉
In einem Binnenmarkt sind des einen Überschüsse des anderen Defizite. Des einen Guthaben sind des anderen Schulden. Deutschland ist ein extremes Nettosparerland, das ohne die Verschuldung der anderen gar nicht existieren könnte. Auf deutschen Sparkonten liegen zur Zeit ca. 2 Billionen Euro und der Versicherungssektor meldet ca. 950 Mrd Einlagen. Die belasten die Bilanzen, denn es sind Schulden der Institutionen und müssen irgendwo hin. Also verschulden wir das Ausland. Wenn das nicht so wäre, bräche die deutsche Wirtschaft zusammen und insbesondere die kleinen und mittleren Betriebe fielen um wie die Dominosteine. Stichwort Liquidität. Solche Summen kann man einer Volkswirtschaft nicht folgenlos entziehen. Und in Deutschland wird viel zu wenig investiert, also Schulden gemacht.
Solange Deutschland das nicht ändert, arbeitet es selbst mit größter Akribie auf eine Transferunion innerhalb der Eurozone hin.
Sehr schöner Artikel dazu:
https://makroskop.eu/46-2021/deutschland-und-sein-demografie-problem/
“Statt Italiener in Deutschland Exportüberschüsse produzieren zu lassen, ist es weitaus rationaler, in Deutschland weniger Überschüsse zu erwirtschaften und den jungen Italienern die Möglichkeit zu geben, in ihrem Land ihren Lebensunterhalt zu verdienen, anstatt in die Migration gezwungen zu werden.”