„Ukraine ist die EU und die EU ist Ukraine“
EU-Ratspräsident Michel hat bei einem Blitz-Besuch in Kiew eine bemerkenswerte Aussage gemacht. „Ukraine is the EU and the EU is Ukraine“, sagte er laut Reuters. Damit unterstellt er eine Interessenidentität, die es nicht gibt. Die Ukraine ist bisher nur EU-Kandidat, die Beitritsverhandlungen haben nicht einmal begonnen. Zugleich ebnet er den Weg für weitere Waffenlieferungen. „Panzer müssen geliefert werden“, sagte der Belgier.
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P.S. Nach dem vorläufigen „Nein“ aus Berlin zu Panzler-Lieferungen rudert Michel zurück: Natürlich respektiere er die deutsche Entscheidung. Doch wer soll das jetzt noch glauben?
Armin Christ
22. Januar 2023 @ 12:42
Bei dem was dieser Herr so von sich gibt, aber auch seine Herrin, scheint Alkohol nicht im Spiel zu sein; das muss was härteres sein.
KK
21. Januar 2023 @ 14:14
@ Thomas Damrau:
„Das Argument der Skeptiker “Mehr Waffen verlängern den Krieg und verursachen unnötige Tote” wird um 180 Grad gedreht “Zu wenig Waffen für die Ukraine verzögern den Endsieg und verursachen daher unnötige Tote” – habe ich in den letzten zwei Wochen mehrfach gehört.“
Wobei viele hohe Offiziere dies- und jenseits des Atlantik (einschliesslich Bidens aktueller und Merkels ehemaliger Militärberater) die Meinung vertreten, dass Russland von der Ukraine nicht zu besiegen sei.
Und während früher bei jedweder Krise auf der Welt, die Deutschland auch hinsichtlich militärischem Engagement hineinzuziehen drohte, die Talkshos diese hohen Offiziere reihenweise in ihre Sessel luden, sind es heute Professoren von Bundeswehrunis und Flintenweiber aus transatlantischen Thinktanks (vorzugsweise noch mit Familiennamen, die an einen Offiziersrang erinnern sollen), deren „militärische Expertise“ dort abgefragt wird – woher diese auch kommen mag. Während unsere Ex-Generäle wie zB Vad und Kujat, die früher immer an die vorderste Meinungsfront geschoben wurden und dringendst vor weiterer Eskalation warnen, keinerlei Plattform zur Meinungsäusserung ausser der EMMA mehr geboten wird, wird munter das europäische Schlachtfeld des Dritten Weltkriegs von militärisch völlig unerfahrenen Zivilisten gegen jedweden Selbsterhaltungstrieb bereitet, die man uns bis zum Erbrechen mit dem immer gleichen Hetzmantra gegen Russland und Putin präsentiert.
Hätte man uns vor zwei Jahren dieses Szenario geschildert, wir hätten jeden, der uns das als künftige Realität hätte verkaufen wollen, bestenfalls ausgelacht – wahrscheinlicher aber in der Psychiatrie weggesperrt und den Schlüssel weggeworfen!
Thomas Damrau
21. Januar 2023 @ 12:57
Wir haben das in diesem Forum schon häufiger disktuiert: Eine Propagandamaschine läuft hier in Endlosschleife heiß. Einerseits zur Selbstvergewisserung der Entscheidungsträger (“Wir sind die Guten.”) und andererseits zur Verunsicherung des Wahlvolks (“Ihr seid die Nächsten, wenn der Iwan nicht vernichtet wird.”)
Dabei kommt es auf den Inhalt nicht so genau an:
– Die Gleichung “Ukraine=EU” ist weder geographisch noch völkerrechtlich sinnvoll. Was soll’s.
– Das Argument der Skeptiker “Mehr Waffen verlängern den Krieg und verursachen unnötige Tote” wird um 180 Grad gedreht “Zu wenig Waffen für die Ukraine verzögern den Endsieg und verursachen daher unnötige Tote” – habe ich in den letzten zwei Wochen mehrfach gehört.
– Jeder Stratege, der einen derart wackligen Plan A anbietet (“Mehr Waffen -> Vertreibung der Russen -> Scherbengericht über die russische Führung”), ohne einen Plan B zu haben, würde normaleweise mit Schimpf und Schande vom Schlachtfeld gejagt. In Zeiten der überbordenden Selbstgerechtigkeit (“Gott/Das Schicksal/Das kosmische Gerechtigkeitsprinzip ist auf unserer Seite”) ist die Frage nach einem Plan B ein Sakrileg.
Und machen wir uns nichts vor – Die Propaganda wirkt:
– Die wenigen skeptischen Stimmen wurden mehr und mehr aus dem Diskurs gedrängt.
– Im Deutschlandfunk werden fast nur noch Rüstungslobbyisten um ihre Meinung gebeten.
– Die aktuelle Heldenrhetorik von den “mutigen Kämpfern, die sich selbstlos für die Freiheit opfern” hätten Wilhelm II und “Dem Führer” sicher gut gefallen. Wer geglaubt hat, “dulce et decorum est pro patria mori” sei seit dem Ersten oder spätestens Zweiten Weltkrieg out, reibt sich erstaunt die Augen.
– Und so mancher, der früher keine Friedensdemo ausgelassen hat, fürchtet, dass sein Häuschen bald Ziel russischer Raketen sein wird.
Holger Jeltsch
21. Januar 2023 @ 11:14
Diese „Herrschaften“sind unerträglich mit ihrem geistigen Dünnschiß, nichtmal lächerlich! Herrn Sonneborn kann man nur zustimmen!
european
20. Januar 2023 @ 16:24
Man vergisst offensichtlich die Basics der Europäischen Union, die französisch-deutsche Achse. Aktuell dazu ein sehr eindringlicher Bericht von Thomas Pany auf Telepolis, dem eigentlich nichts hinzuzufügen ist, außer der Frage, wann die Deutschen endlich wach werden. Europäische Politik ist mehr denn je gefragt, statt dessen machen die Deutschen wie besoffen amerikanische Politik und heizen den Krieg weiter an, anstatt diplomatische Verhandlungen anzustreben.
https://www.telepolis.de/features/Deutsch-franzoesische-Beziehungen-am-Ende-7465863.html
KK
20. Januar 2023 @ 15:03
Einfach nur noch unsäglich, was das Spitzenpersonal in Brüssel, Berlin und anderen Hauptstädten Europas von sich gibt. Es ist wirklich nur noch zum Fremdschämen!
Arthur Dent
20. Januar 2023 @ 14:05
Am Besten, er bleibt gleich da.
european
20. Januar 2023 @ 13:08
Wie kann Michel so etwas sagen?
Brüssel außer Rand und Band. Völlig losgelöst und ohne jede Kontrolle.
Und wieso MÜSSEN diese Panzer geliefert werden?
ebo
20. Januar 2023 @ 13:34
Jeder EU-Politiker, der nach Kiew fählrt, will seinen Vorgänger überbieten. Da sei ein „Schönheitswettbewerb“ im Gange, heißt es in Brüssel. Aber niemand wagt es, VDL oder Michel zu kritisieren, das Europaparlament trägt sogar noch dicker auf…