Wegen Frankreich? EZB hält still!

Mitten im französischen Präsidentschaftswahlkampf hält die EZB das Pulver trocken. An der Nullzins-Politik werde vorerst nicht gerüttelt, sagte EZB-Chef Draghi. Deutsche Politiker fordern dagegen höhere Zinsen.

In Deutschland war die Inflation zuletzt wieder auf 2 Prozent angezogen – also auf das Inflationsziel der EZB. Auch im  gesamten Euroraum rechnen Experten mit einem Anstieg auf 1,8 von 1,5 Prozent im März.

Da auch das Wachstum anzieht, wäre Raum für eine Zinserhöhung. Doch gleichzeitig gibt es “politische Risiken” – die Kriegsgefahr in Nordkorea, den Brexit oder die Wahl in Frankreich.

Im Rennen um den entscheidenden 2. Wahlgang hatte EU-Liebling Macron einen Fehlstart hingelegt. In Umfragen verliert er nun sogar an Zustimmung, liegt aber noch weit vor der Nationalisten Le Pen.

EZB-Chef Draghi ging auf die Wahl in Frankreich, die manche als systemisches Risiko betrachten, nicht ein. “Die Abwärtsrisiken sind gesunken”, sagte er in Frankfurt.

Dennoch sei weiterhin “ein sehr substanzieller Grad” an Konjunkturunterstützung nötig. Widerspruch kam vom CSU-Finanzexperten und Euroabgeordneten M. Ferber,

Mit ihrer Weigerung ,eine Normalisierung der Geldpolitik einzuleiten, bereitete die EZB “den Weg für neue wirtschaftliche Ungleichgewichte und hohe Inflation”.