Thalys-Attacke: Brüssel bremst
Nach der mysteriösen Attacke im Thalys-Schnellzug tritt die EU-Kommission auf die Bremse. Jetzt sei nicht der Moment, neue Grenzkontrollen einzuführen oder die Sicherheit in den Zügen zu erhöhen.
“Schengen ist eine der größten europäischen Errungenschaften, das ist nicht verhandelbar”, so ein Sprecher der EU-Behörde. Allenfalls dürften kurzzeitige, gezielte Kontrollen eingeführt werden.
Auf die Frage, warum intensive Checks in Flugzeugen möglich sind, in Zügen jedoch nicht, wußte die Kommission keine Antwort. Man werde all das auf einem EU-Gipfel besprechen – im Oktober!
Bis dahin dürfen wir also in Unsicherheit wiegen? – Mehr zum Thema innere Sicherheit hier
DerDicke
24. August 2015 @ 15:14
Nächster Anschlag dann im Bus… und dann kontrollieren wir alle Busbahnhöfe? Oder in einer belebten Innenstadt… im Kaufhaus… in der U-Bahn…
Absolute Sicherheit ist eine Illusion. Auch im Bereich der Luftfahrt ist das zu 90% Aktionismus, wer es drauf anlegt und die entsprechende Vorbereitungszeit mit Hilfe an den richtigen Stellen hat kann immer noch ein zweites Lockerbie veranstalten. Und wenn man bedenkt, was mittlerweile an relativ einfach zu bedienenden Luftabwehrraketen in “irgendwelchen” Händen ist kann man sich nur wundern, dass nicht mehr passiert. Sollte für jemanden der es ernst meint kein Problem sein, solche Geräte von der Ukraine über Polen oder Tschechien nach Westeuropa zu schmuggeln.
Peter Nemschak
24. August 2015 @ 15:43
Sie haben recht. Wenn wir uns terrorisieren lassen, hat der Terror gewonnen. Die Chance bei einem Unfall verletzt oder getötet zu werden ist ungleich höher als bei einem Terroranschlag. Kriminelle wird es immer geben.
Andres Müller
26. August 2015 @ 00:19
Da bin ich diesmal gleicher Ansicht Herr Nemschak,. Die USA haben bei ihrer Reaktion auf den WTC _Anschlag tausendfach mehr Tote verursacht und ganze Regionen ausserhalb der Kontrolle von Institutionen gebracht. Das wirkt sich aus bis heute wo es nun zur Machtübernahme durch den IS kommt und geisteskranke Aktionen wie Köpfungen von Journalisten bis hin zu Archäologen ausgelöst werden.
Sicherheit in öffentlichen Anlagen lässt sich nicht durch eine gigantische Armee von Polizisten herbei zwingen. Im Gegenteil, ab einer bestimmten Anzahl von Bewachern steigt die Wahrscheinlichkeit von Toten die genau infolge dieses Aufwands entstehen. Das kann man ebenfalls in den USA selbst ersehen.
Claus
24. August 2015 @ 14:42
„Schengen ist eine der größten europäischen Errungenschaften, das ist nicht verhandelbar“, so ein Sprecher der EU-Behörde.
Ganz richtig, es ist eine Errungenschaft für grenzüberschreitende Kriminalität, Wohnungseinbrüche und Kfz-Diebstahl osteuropäischen Ursprungs, Schwarzarbeit, Lohndumping, Scheinselbständigkeit, Prostitution, illegale Einwanderung, Asylmissbrauch, Menschenhandel und die Profite von Schleuserbanden.
Die bayerischen Grenzkontrollen während des G7-Gipfels Anfang Juni ergaben 8.600 Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz und 150 weitere Straftaten wie Rauschgiftkriminalität. 350 gesuchte Personen ermittelt, 60 Haftbefehle vollstreckt. Und das nur für Bayern und wenige Tage. Wer es mag, kann das gern einmal auf alle Grenzübergänge und das ganze Jahr hochrechnen.
Resümee: Der Sprecher der EU-Behörde lebt in einem Paralleluniversum und merkt es nicht mehr.