Spionage-Affäre überschattet Brexit
Das Klima ist ohnehin schon vergiftet. Doch nun überschattet auch noch eine Spionage-Affäre die Brexit-Verhandlungen zwischen London und Brüssel: Premier May soll Verhandlungsführer Barnier ausgespäht haben.
Die erste Meldung kam schon am 15. August im “Telegraph”. Vor ihrer entscheidenden Kabinettssitzung in Checkers hätten die britischen Geheimdienste May mit Details aus einer Sitzung der EU-Kommission versorgt, so das britische Blatt.
Das sorgte für Unruhe, auch in Brüssel. Die EU-Behörde soll sich sogar bei May beschwert haben. Doch fünf Tage später wollte die Kommission davon nichts mehr wissen. Auf Nachfrage hieß es “no comment”.
Offenbar will man die Brexit-Verhandlungen nicht belasten, die am Dienstag wieder aufgenommen werden. Dabei sind die Spionage-Vorwürfe nichts Neues, ganz im Gegenteil.
Der britische Geheimdienst GCHQ wird schon lange beschuldigt, die EU auszuspähen. Mit der EU-Mitgliedschaft ist das schwerlich unvereinbar, sollte man meinen. Doch Brüssel drückte beide Augen zu.
Nun, da es um den Austritt geht, sollte man eigentlich weniger zimperlich sein – und offensiv gegen die britischen Spione vorgehen. Doch das Gegenteil ist der Fall, Brüssel verhängt eine Nachrichtensperre.
Ist die Angst vor einem “ahrten Brexit” schon so groß? Oder ist die EU sogar erpressbar – wegen der Geheimdienst-Erkenntnisse, die man in London hat?
Manfred Waltermann
21. August 2018 @ 10:38
EU-Zynismus pur
Da lese ich heute eine Meldung der dpa auf der Titelseite der Tageszeitung:“EU feiert Ende des Rettungsschirms für Griechenland“!
Geht´s noch zynischer?! –
Mit vielen Milliarden wurden über die EU erst die Banken mit ihren Engagements in Griechenland gerettet, mit Steuergeld! – Derzeit werden weitere 289 MIlliarden „vergünstigter Kredite“ quasi zum Nulltarif bis 2060 als Kredite in die Schuldbücher geschrieben, deren Rückzahlung erst 2032 (!) beginnen soll, wenn die jetzigen Verantwortlichen wohl längst ihr „karges“ Rentendasein fristen!Vielleicht im „billigen“ Griechenland?
Kein Wort von Herrn Tusk, mit wie vielen Toten die Kürzungen im Sozialbereich bezahlt wurden, wo es an ärztlicher Versorgung und dringend notwendigen Medikamenten an allen Ecken und Kanten fehlt! –
Pfui, Herr Tusk, dass Sie den Überlebenden Ihr völlig deplaziertes „Ihr habt es geschafft“ triumpfierend entgegenschleudern!!
Baer
21. August 2018 @ 07:37
@Nemsckak,
Woher nehmen Sie eigentlich Ihr Wissen?Etwa aus dem Kaffeesatz?
Die EU Kommission ist ein zahnloser Tiger und mit tiefer Inkompetenz gesegnet.
Mit solchen Akteuren ist kein lernen möglich,aber auch offensichtlich nicht gewollt.
Weg mit dem Laden,eine Wirtschaftsgemeinschaft gründen und nationale Belange national regeln.
So wird ein Schuh draus.
Wer sein Herkunftsland nicht im Griff hat ,kann die EU schon gar nicht überblicken,kontrollieren oder regieren.
Der Traum wird immer mehr zum Alptraum der aufhören muss.
Es wird Zeit aufzuwachen.Würden die Medien objektiv berichten und recherchieren wäre die EU schon lange am Ende.
Dieses Konstrukt ist ein Rohrkrepierer,das noch viel mehr Schäden verursacht wird als bislang schon.
Mit der rosaroten Brille wird es nicht besser.
Peter Nemschak
21. August 2018 @ 09:20
Sie machen die EU schlechter als Sie ist. Konzentrieren Sie Ihre Kritik in erster Linie auf die Nationalstaaten, die trotz ihrer hohen Budgets und Steuern, die sie den Bürgern abnehmen, oft Fehlleistungen erbringen, über die man sich nur wundern kann. Die EU ist kein Bundesstaat sondern sollte das tun, was sich auf Gemeinschaftsebene besser als auf nationalstaatlicher Ebene erledigen lässt.
ebo
21. August 2018 @ 09:40
Da muss ich Nemschak einmal Recht geben. Wenn die EU nicht funktioniert, dann liegt es vor allem an den Mitgliedstaaten. Denn die geben die Aufträge, und sie müssen die EU-Entscheidungen umsetzen. Beides funktioniert seit Jahren nicht mehr…
Peter Nemschak
20. August 2018 @ 18:15
Das gegenseitige Ausspähen durch Geheimdienste ist bereits zur Routine geworden. Nichts bleibt mehr geheim. Das soll Barnier nicht daran hindern, die Interessen der EU emotions- und humorlos weiter zu verfolgen. Empörung ist eher etwas für die Medien und sozialen Netzwerke. Die EU muss erst lernen, im Krieg der Geheimdienste die Oberhand zu behalten.