Enthüllung: Es gibt nicht nur russische Trolls
Wer hätte das gedacht? Es gibt nicht nur russische Trolls, und Wahlen werden nicht nur von „Putin“ manipuliert. Dies haben jetzt mehrere große Medien enthüllt. Dennoch zielt die EU einzig und allein auf Russland – mit Sanktionen, einem Sonderausschuss und einem eigenen Expertenstab.
Frau von der Leyen hatte wieder einen großen Auftritt. In einer „exklusiven“ Videobotschaft (ohne Nachfragen) hat sie neue Sanktionen gegen Russland angekündigt. Darunter auch ein Schlag gegen Putins „Propagandisten“.
Putin is also waging war in the public space, with an army of propagandists and disinformation networks. They are spreading toxic lies to polarise our societies. So we are proposing to list Putin’s propagandists as well as additional military and political commanders.
EU Commission
Pech für die CDU-Dame, dass kurz zuvor eine ganz andere, viel mächtigere Propaganda-Schmiede aufgeflogen ist. Noch dazu aus einem befreundeten Land, das die EU immer noch als demokratisch einstuft: Israel.
„Eine klandestine israelische Firma steuert Fake-News-Kampagnen und hackt hochrangige Politiker, um Wahlen zu manipulieren„, berichtet der Wiener „Standard“ über die „Storykillers“, die sich auch „Team Jorge“ nennen.
Eingegriffen hat Team Jorge nach eigenen Angaben bislang in 33 nationale Wahlkämpfe und Abstimmungen, unter anderem in Kenia und Nigeria. In 27 Fällen wollen die Manipulatoren erfolgreich gewesen sein.
Alles Böse kommt aus Moskau
___STEADY_PAYWALL___
An den „Guardian“ geleakte Dokumente zeigen, dass das Unternehmen über mehrere Jahre auch mit der Skandalfirma Cambridge Analytica im Austausch stand. Gegen „CA“ ist die EU vorgegangen, gegen die „Storykillers“ bisher nicht.
Kein Wunder – denn alles Böse kommt für Brüssel aus Moskau. Neben den Sanktionen gibt es auch einen Sonderausschuß im Europaparlanent gegen „Desinformation und ausländische Einmischung“, natürlich vorwiegend aus Moskau.
Und letzte Woche kündigte der Auswärtige Dienst den Ausbau einer neuen Stabsstelle zur Aufklärung russischer „Informationsmanipulation“ an. Auf die Idee, dass es nicht nur russische Trolls gibt, ist man dort noch nicht gekommen…
Siehe auch „Borrell: Medien-Verbote sollen Meinungsfreiheit schützen“
P.S. Im Zuge der Recherchen gab der Putin-Vertraute Prigoschin „mit Freude“ zu, russische Trolle zu dirigieren. Auch dies berichtet der „Standard„. Er sei nicht nur ihr Geldgeber, sondern sogar deren Erfinder und Betreiber. Nun habe er einer „Gruppe patriotischer Blogger“ ein Büro zur Verfügung gestellt. Die sollen (Des-)Informationskampagnen rund um den Ukraine-Krieg betreiben…
MarMo
16. Februar 2023 @ 15:11
Über die öffentlich-schrecklichen Medien in Deutschland unterhalten sich auch der Medienwissenschaftler Michael Meyen, Maren Müller und Jimmy Gerum mit Walter van Rossum hier https://odysee.com/@Leuchtturm-ARD:a/RUBIKON-Im-Gespr%C3%A4ch-%E2%80%9EDie-%C3%96ffentlich-Schrecklichen%E2%80%9C-(Jimmy-Gerum,-Michael-Meyen,-Maren-M%C3%BCller):3
Ich wusste nicht, dass es Leuchtturm ARD gibt, die Mahnwachen vor Sendeanstalten machen, um sie an ihren Auftrag zu erinnern.
Thomas Damrau
16. Februar 2023 @ 11:19
@european
Es hilft wenig, wenn wir uns hier austauschen und nach anderen Informationsquellen suchen.
Es ist schon frustrierend, wenn man sich die untenerwähnte Lanz-Sendung anschaut (ich habe es mir mit doppelter Geschwindigkeit angesehen, sonst ist es nicht aushalten), sieht man da fünf Leute rumsitzen und die
– stellen immer wieder fest, dass Putin skrupellos ist (richtig)
– diskutieren mit wohligem Schauer die Frage, unter welchen Umständen Putin durchdrehen könnte
– amüsieren sich, wie blöd die Russen sich anstellen
– glänzen mit scheinbarem Insider-Wissen
– greinen, weil man nicht schon früher Härte gegenüber Russland gezeigt hat, und was man in der Vergangenheit alles falsch gemacht hat („hätten wir doch“)
– fordern, dass dem Völkerrecht Geltung verschafft wird
– folgern daraus, dass man mit den Waffenlieferung in die Pötte kommen muss (wobei jeder sich dann ein bisschen als Waffenexperte profilieren kann)
Ende der Sendung. Alle Teilnehmer sind total begeistert, wie viel Erkenntnis sie in 76 Minuten erzeugt haben.
Das ist im Augenblick der Flachsinn, der 84 Mio. Bewohnern der BRD geboten wird.
european
16. Februar 2023 @ 12:23
Ich stimme zu, was die oeffentlich-rechtlichen Medien angeht und ich verfolge mit grosser Sorge diese gigantische Echokammer Deutschland. Gleiches gilt uebrigens hier fuer die BBC. Insbesondere zu Zeiten des Brexit brannte einem die einseitige Berichterstattung die Augen aus und viele, insbesondere junge, Leute gehen auch hier zu alternativen Medien.
Ich sehe manchmal Filme auf der deutschen Mediathek, mehr nicht. Diese Talksendungen haben wir schon sehr lange aus unserem Programm gestrichen und man kann tatsaechlich ganz ohne sie leben ohne Entzugserscheinungen zu bekommen. Es ist organisierte Volksverbloedung, betreutes Denken und leider gaenzlich ohne Naehrwert. Sehr oft laeuft es, wie Sie es beschreiben, nicht selten aber kann man an der Anzahl und Zusammensetzung der Gaeste sehen, welches Denkergebnis erzielt werden soll. Der eine Gast mit abtruenniger Meinung wird permanent unterbrochen, in eine Ecke gedraengt und soll, ganz wie bei den billigen Gerichtsshows, endlich gestehen, dass er falsch liegt. Es ist immer dasselbe. Ich wundere mich immer, dass noch Leute mit Niveau sich dafuer zur Verfuegung stellen.
Wir haben heute zusaetzliche Informationsquellen, gern auch aus anderen Laendern, und vieles wird hier auf diesem Blog zusammengetragen. Oftmals fehlt die Zeit, jedem empfohlenen Link zu folgen und zu lesen oder anzusehen, was dort geboten wird. Man stoesst an seine Grenzen.
Es ist nichts soziales an sozialen Medien und nur sehr selten kommen dort fruchtbringende Dialoge zustande. Meist plaerren die Leute ihre Meinung in die Tastatur und das war es. Gleiches in Kommentarspalten. Man freut sich schon fast ueber jeden, der nur ein bisschen beleidigt. Debatte findet nicht statt. Debattenkultur gibt es gar nicht.
Monika
16. Februar 2023 @ 13:13
@Thomas
es ist ja nicht nur Flachsinn wie so treffend schreiben, es ist „state of the art“ des deutschen Journalismus! die bemerken nicht einmal mehr, dass ihre Forderung dem Völkerrecht mehr Geltung zu verschaffen sämtliche Äste absägt auf denen sie sitzen.
Hey, vielleicht war im neuen Impfstoff ja doch ein gehirnerweichendes Spike versteckt… TÄTÄ ! (Spässle out, nicht dass noch jemand mich als Verschörungstheoretikerin brandmarkt…)
Nur: was liesse sich TUN um diesem Wahnsinn nicht nur beobachtend gegenüberzustehen. Wenigstens eine Beschwerde beim Presserat? Das Schlimme ist, viele offizielle Wege des Widerstands sind bereits „Sackgassen“ oder „kein Anschluss unter dieser Nummer“