Sorry, wir brauchen no English sprechen
Bundespräsident Gauck hat sich für ein „europäisches Deutschland“ ausgesprochen. Recht hat er, denn seit Beginn der Eurokrise nimmt die Tendenz zu deutscher Schulmeisterei immer mehr zu.
In Europa wird deutsch gesprochen, tönte CDU-Mann Kauder. Das kam gar nicht gut an. Gauck möchte es besser machen – alle Deutschen sollen nun Englisch lernen. Alle Europäer auch – Französisch ist wohl „uncool“.
Aber auch mit dem Englischen gibt es Probleme. Merkel spricht es so gut wie gar nicht, Schäuble nur radebrechend. Die letzte Griechenlandkrise beendete er mit den historischen Worten „There will not be a Staatsbankrott“.
Seither weiß man auch an der Wall Street, was Staatsbankrott heißt. Nur im Schloss Bellevue hat es sich offenbar noch nicht herumgesprochen, dass wir gar kein Englisch mehr brauchen, um unseren Willen durchzusetzen…
Mehr zum Thema hier und hier (in English)
marty
24. Februar 2013 @ 20:26
Puh, Gaucks Liebeserklärung an Großbritannien war einfach nur peinlich − unqualifizierte Schwärmerei auf Schulmädchen-Niveau.
„Liebe Engländer, Waliser, Schotten, Nordiren und britische Neubürger! Wir möchten Euch dabei haben! Wir brauchen Eure Erfahrungen als Land der ältesten parlamentarischen Demokratie, wir schätzen Eure Traditionen, aber wir brauchen auch Eure Nüchternheit und Euren Mut.“ (© der Gauckler)
Nein !!! Das sog. „Land der ältesten parlamentarischen Demokratie“ ist aus kontinentaleuropäischer Sicht nicht einmal ansatzweise ein moderner Rechtsstaat (keine Verfassung, keine echten Grundrechte, kein Verfassungsgericht, eine übermächtige Exekutive …).
Und welche tollen Traditionen bringen die Jungs von der Insel in unsere Ehe ein, Herr Gauck? Manchester-Kapitalismus, Freihandels-Dogma und 30 Jahre Thatcherismus! Thanks, but no thanks, guv!
Was die angebliche britische „Nüchternheit“ angeht, so ist Gauck wohl entgangen, dass GB von ideologisch getriebenen Rechtspopulisten und Murdoch-Kumpels „regiert“ wird. Nüchternheit? Es gibt dank der britischen Hetz-Presse kein anderes Land, in dem die Europa-Debatte weniger nüchtern abläuft!
Und bessere Englisch-Kenntnisse sind auch keine Lösung für die EU-Krise − im Gegenteil! Man könnte (pointiert formuliert) fast sagen, dass die Länder mit den besten Englisch-Kenntnissen (UK, D, NL und Skandinavien) inzwischen die größten Europa-Skeptiker sind …
MacPaul
24. Februar 2013 @ 09:44
Chinesisch wird mal Weltsprache?! Noch so einer mit hysterischen „Visionen“…
Johannes
23. Februar 2013 @ 15:04
Ebo, selbst du reisst diesen Kauder Satz aus dem Zusammenhang? Dann mach doch das auch bitte bei all den Sprüchen aus dem Süden in Richtung Deutschland, ich glaube das ist der richtige Weg 😉 . Bild Zeitung ist das Vorbild. Also in der Beziehung hab ich mehr von Dir erwartet, und ich bin ganz sicher kein CDU Fan.
Heute ist Englisch die Weltsprache, morgen wird es Chinesisch/Manderin sein. Aber gut, französisch ist wichtiger, für die Franzosen *haha.
Und zu Gauk: Eine überflüssige Rede, nur bla, bla, kaum bis nichts konkrettes. Genau solche Reden hören wir seit über 10 Jahren. Kein Vorschlag, keine Idee um die Krise zu bewältigen, kaum Kritk an der Politikelite, die noch immer Europapolitik wie vor 10 Jahren betreibt, ohne den Bürger. Ich war enttäuscht von der Rede.